Rezension

Gefahrenzonen lauern überall

Der Tod, den niemand sehen kann -

Der Tod, den niemand sehen kann
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser 16te Band um die Profilerin Libby Whitman beinhaltet eine ganz besondere Geschichte. Denn hier erleben wir nicht nur zwei sehr unterschiedliche und besonders brisante Fälle, sondern im Privatleben von Libby und ihrer Familie passieren einige sehr emotionale Dinge. Aber erstmal zu den hier behandelten Fällen. Sie waren sehr unterschiedlich und zeigen die - leider - große Bandbreite an möglichen Gefahren für die Bevölkerung. Bei dem einen Fall werden gerade wieder Frauen zu Opfern und das auf sehr raffinierte Art und Weise. Für die Ermittlungen sind nicht nur Benny und Owen zuständig, sondern auch die Profilerin Julie spielt hier eine große Rolle. Dies war gerade für Julie und auch Libby sehr emotional und hat einige Dinge aus der Vergangenheit wieder hochgeholt. Aber die beiden können schon gut damit umgehen, auch wenn sie erstmal wieder mit den psychischen Folgen zu kämpfen haben. Es wird von der Autorin sehr gut zum Ausdruck gebracht, dass gegenseitige Unterstützung sehr hilfreich ist und die Freundschaft und die gemeinsamen Erlebnisse der Freundinnen für die beiden FBI-Agentinnen wichtig ist. Aber auch der andere Fall ist sehr interessant. Wir erfahren hier mehr über die Gefahren der Radioaktivität im normalen Alltagsleben der Menschen. Es ist kein Atomkrieg nötig, um die Menschen mit Radioaktivität zu bedrohen. Die Schilderungen über die vergangenen Ereignisse und deren Folgen sind schon interessant und natürlich gerade heutzutage sehr aktuell. Die Betroffenen kommen sehr glaubwürdig rüber und man kann ihre Wut schon verstehen. Auch wenn das natürlich nicht die Taten rechtfertigt. Und auch hier ist die Bedrohung gerade für unsere Protagonisten groß. Sie kommen schon wegen ihrer Arbeit zu nahe ans Geschehen ran und das versucht Nick besonders von Libby fernzuhalten. Ihre Schwangerschaft macht sie nun noch anfälliger und daher muss sie entsprechend reagieren, auch wenn es ihr nicht sehr gefällt.

Und das bringt uns zum Hauptthema des Buches: die privaten Lebensentwicklungen der Protagonisten. Libby ist ja schwanger und wir erleben hier ihre Erfahrungen hautnah mit. Wer der Serie schon lange folgt, der ist hier besonders betroffen, denn man hat die Protagonisten ja lange Zeit begleitet und man ist tief in ihrem Leben angekommen. Man leidet und freut sich mit ihnen und erlebt ihre glücklichen und leider auch traurigen Momenten hautnah mit. Es kommt immer alles sehr authentisch rüber. Gerade diese Folge um Libby und ihre Familie ist sehr emotional. Es gibt ja auch noch den Erzählstrang um Byron und Jasmine, den Bruder und die Schwägerin von Owen und Libby. Und auch hier kochen die Emotionen hoch. Es gibt immer wieder sehr dramatische Ereignisse und man leidet mit den Betroffen mit. Aber man merkt auch immer den Zusammenhalt der ganzen Familie, die gerade während der Schwangerschaft und der Geburt wieder gut sichtbar wird. Sie halten in Krisenzeiten immer zusammen und sind füreinander da. Mir haben diese gemeinsamen Szenen der Familie sehr gut gefallen. Und auch hier hat es Dania Dicken geschafft, die vielfälltigen Gefahren und Glücksmomente einer Schwangerschaft / Geburt klar und deutlich darzustellen. Für mich war es ein sehr schöner Band, der die Verbindung zu den Protagonisten noch mehr gesteigert hat. Man ist tief in den Ereignissen involviert und erlebt alles detailliert mit. Hier wird ein Krimi mit der Familiengeschichte gut vereint und man hat ein schönes und spannendes Lesevergnügen.