Rezension

Gefangen

Blutnacht -

Blutnacht
von Thomas Enger

Bewertet mit 3 Sternen

Alexander Blix ist in Haft, weil er unter unklaren Umständen im Dienst jemanden getötet hat. Als (ehemaliger) Polizist hat er nicht den besten Stand. Dennoch bekommt er mit dem Mithäftling Jarl Inge, der kurz vor der Entlassung steht, etwas näheren Kontakt. Derweil recherchiert die Journalistin Emma Ramm über den Ausbruch eines in Deutschland inhaftierten Menschen, der nach seinem Ausbruch anscheinend auf dem Weg nach Norwegen ist. Offensichtlich ist sein Ziel derselbe Ort, aus dem auch Jarl Inge stammt. Kann das ein Zufall sein? Alexander Blix und Emma Ramm müssen ihre Kräfte bündeln.

 

In diesem vierten Auftritt müssen Blix und Ramm in ungewöhnlichen Umgebungen agieren. Blix ist wegen der früheren Ereignisse in Hauft und Emma, die immer dicht dran sein will, ist für ihre Recherche aufs Land gefahren. Zum Glück hat Blix die Erlaubnis zu telefonieren, so das er sich Mit Emma austauschen kann. Wieso zieht es den Ausbrecher überhaupt nach Norwegen? Möglicherweise an einen recht abgelegenen Ort. Und was will Blix aus Jarl Inge herausholen? Überhaupt muss Blix sich mit Menschen beschäftigen, die er sonst nur von der anderen Seite des Gitters kannte.

 

Im Zusammenhang mit dem vorherigen Band betrachtet, wirkt es so, als sei die Handlung nur deshalb so konstruiert worden, damit Blix zu dieser Zeit im Gefängnis sein kann, um für einen Ermittlungsansatz präsent zu sein. Dafür wurde ein recht hoher Preis bezahlt, der einen die Reihe doch weniger mögen lässt. Auch der Handlungsstrang um Emma könnte als hölzern empfunden werden. Es werden Gefahren heraufbeschworen, die keine sind, um dann möglicherweise echte Gefahren zu harmlos erscheinen zu lassen. Zwar wird der Fortgang der Geschichte routiniert spannend beschrieben, doch insgesamt findet man mitunter nicht den richtigen Zugang zum Geschehen. Klar gibt es Opfer, die lange Zeit unter den Folgen leiden, aber auch in Norwegen sollte es möglich sein, Hilfe zu finden, auch wenn die Familie ihren Pflichten zur Hilfeleistung nicht nachkommt. Gut sind allerdings die Irreführungen, die das Autorenduo ihren Lesern unterbreitet. Vielleicht hat die Reihe ihren Zenith ein wenig überschritten, dennoch ein fesselnder Thriller, der kurzweilige Lektüre bietet.