Rezension

Gegen Schluss grosse Überraschung

Schattenkind - Anne Holt

Schattenkind
von Anne Holt

Der 8 jährige Sander stirbt bei einem Sturz von der Leiter im Wohnzimmer seiner Eltern. Alles deutet auf einen Unfall hin. Da zeitgleich ein Attentat in Oslo geschieht , hat die Polizei alle Hände voll damit zu tun. Ein junger und unerfahrener Polizist untersucht den Unfall von Sander und bemerkt, dass der Junge wohl schon längere Zeit ein Opfer von Kindesmisshandlung ist. Eine Freundin der Eltern und psychologische Mitarbeitende der Polizei Inger Johanne kann das zuerst nicht glauben. Als sie eine verdeckte SMS bekommt, die genau das gleiche sagt, geht sie der Sache nach und entdeckt überraschendes.

Lange hat man als Leser das Gefühl, dass die Fakten klar und eindeutig sind wer den Jungen umgebracht hat. Erst gegen Ende des Buches geschieht die grosse Ueberraschung. Und genau aus diesem Grund hat mir das Buch gefallen , denn es hat es geschafft meine vorgefertigte Meinung zu revidieren. Wie schnell man doch Verdächtigungen denkt!
Schattenkind ist sicher nicht das beste Buch von Anne Holt, aber doch eines das mitreisst und den Leser packt. Mühe hatte ich, dass die Geschichte manchmal ohne Tiefgang an einem vorbeizieht .Man bekommt zum Beispiel als Leser nicht viel mit über die Trauer der Eltern und den Umgang miteinander. Schade, denn mehr Emotionen hätte dem Buch gut getan.
Die Autorin hat aus einem aktuellen Anlass über einen Fall der Kindesmisshandlung in Norwegen dieses Buch geschrieben. 

Cover: Je länger ich es betrachte, je mehr frage ich mich, was ein blutiger Apfel auf einem Buch über Kindesmisshandlung zu tun hat?