Rezension

Geht unter die Haut

Morgen werden wir glücklich sein -

Morgen werden wir glücklich sein
von Lea Korte

Bewertet mit 5 Sternen

"Morgen werden wir glücklich sein" ist eine Geschichte, die dem Leser einiges abverlangt.
Lea Korte erzählt wie die drei besten Freundinnen Marie, Amiel und Geneviéve die Zeit erleben, als die Deutschen in Paris einmarschieren.
Marie ist Lehrerin und engagiert sich im Widerstand, Amiel ist eine jüdische Ärztin, Geneviève lebt für die Musik, tritt als Pianistin auf und verliebt sich in einen Deutschen.
Die drei nennen sich die Unzertrennlichen und Unbesiegbaren, doch die Situation stellt ihre Freundschaft schnell auf eine harte Probe.
Wir alle kennen ja die Zeit um 1940, doch so intensiv beschrieben habe ich sie noch nie gelesen.
Ich war emotional so sehr mit den dreien verbunden. Ich habe mitgefiebert und mitgebangt, teilweise machten sie mich wütend, weil sie so unüberlegt handelten und sich oft sehr schnell gegenseitig verurteilten, ohne zu wissen, wie es genau war.
Zum Schluß hin war ich dann nur noch schockiert, was sich Marie geleistet hat und was dies für enorme Folgen hatte.  
Ich wollte öfters Lesepausen einlegen, weil die Geschichte wirklich sehr heftig ist, musste aber wie unter Zwang ständig weiterlesen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, intensiv und bildhaft.
Die Autorin erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, immer abwechselnd zwischen den Protagonisten, was für eine enorme Spannung  und oftmals überraschende Wendungen sorgte.
Fazit: Eine sehr ergreifende Geschichte, die unter die Haut geht und von Krieg, Liebe, Verrat und unzertrennlicher Freundschaft handelt.
Für mich war es mein Halbjahreshighlight. Sehr gerne vergebe ich 10/5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.