Rezension

Ein Roman über Schuld und Versöhnung

Morgen werden wir glücklich sein -

Morgen werden wir glücklich sein
von Lea Korte

Bewertet mit 5 Sternen

Marie, Amiel und Genevieve leben in Paris und sind beste Freundinnen. Gemeinsam überstehen sie Bombenangriffe, aber als 1940 die Deutschen in Paris einmarschieren, reagieren sie ganz unterschiedlich. Die Lehrerin Marie will die Besatzer bekämpfen und geht zur Resistance. Die Ärztin Amiel ist Jüdin, doch sie entschließt sich, Marie zu helfen, obwohl sie selbst in großer Gefahr ist. Genevieve ist Sängerin und Pianistin und lebt für ihre Kunst. Dafür nimmt sie auch in Kauf, daß sie mit den Deutschen kooperieren muß. Deshalb gerät sie mit der hitzköpfigen Marie immer wieder aneinander, bis sie sich eines Tages völlig entzweien. So kommt es, daß Marie ihrer ehemals besten Freundin nicht beisteht, als sie wirklich Hilfe braucht. Viele Jahre später versuchen die Frauen über ihre Enkelinnen eine Versöhnung herbeizuführen. Doch das wird nicht leicht, denn die Fronten sind verhärtet.

"Morgen werden wir glücklich sein" ist ein sehr bewegender Roman. Lea Korte erzählt die Geschichte von drei jungen Frauen aus Paris sehr emotional. Sie beschreibt ihr Leben und den Umgang mit den deutschen Besatzern ehrlich und ungeschönt. Der Leser kann sich gut vorstellen, was damals in den Leuten vorgegangen ist, als ihre Heimat von den Feinden einfach in Beschlag genommen wurde. Daß einige von ihnen mit den Deutschen gemeinsame Sache gemacht haben, ist nicht schön, aber leider wahr. Auch diese Tatsache beschreibt Lea Korte sehr sachlich, denn auch dies sollte nicht vergessen werden. Der Roman ist eine Geschichte über Schuld und Versöhnung. Er zeigt, daß auch eine tiefe Freundschaft an der Schuld zerbrechen kann. Doch echte Freundschaft kann auch nach vielen Jahren noch zur Versöhnung führen, denn Hass sollte niemals ein Leben bestimmen.