Rezension

Gelungene Fortsetzung des historischen Familienromans der Familie Laverne

Schicksalsstunden -

Schicksalsstunden
von Katja Maybach

Bewertet mit 5 Sternen

"Schicksalsstunden - Die Chronik der Familie Laverne" ist der zweite Band der historischen Reihe der in München lebenden Autorin Katja Maybach. Die historischen Hintergründe basieren auf wahren Begebenheiten über den Großonkel - Hauptmann Franz Leiling – der Autorin. Dieser Band schließt direkt an den ersten an. Ich denke, dass man ihn auch ohne Vorwissen lesen könnte, würde aber - um die Entwicklung der Charaktere besser nachvollziehen zu können - dazu raten, zuvor „Schicksalszeit“ zu lesen.

Nach dem tragischen Tod von Franz geht das Leben für die Familie Laverne weiter. Victoria hat immer noch ihren eigenen Kopf und wird gegen den Willen ihrer Familie Kostümbildnerin in Berlin. Luise bleibt in dem - durch den Brand zerstörten - Kurhotel Deutscher Kaiser, um es wieder mit aufzubauen.Dabei geht sie voll in ihrer Arbeit auf und stellt das Wohl der Angestellten und der Gäste vor ihr eigenes.

Obwohl der vorherige Band inzwischen schon einige Zeit her ist, war ich direkt wieder mitten im Geschehen, da die Autorin geschickt an die vorangegangenen Ereignisse anknüpft. Der Schreibstil ist lebendig und leicht zu lesen und die Stimmung in der Gesellschaft und die politischen Entwicklungen werden spürbar. Auch von den Charakteren hatte ich schnell wieder ein gutes Bild vor Augen. Jeder hat sein eigenes Leben mit anderen Erwartungen, Hoffnungen, Wünschen und Träumen. Der Zeitgeist, die Einstellung der Menschen zum Krieg und die Gesellschaft sind authentisch dargestellt und es gibt nicht nur sympathische, sondern auch durchtrieben und niederträchtige Charaktere. 

Durch die vielen detaillierten Beschreibungen konnte ich mir die Gegebenheiten gut vorstellen und auch die Emotionen wurden für mich greifbar. Die einzelnen Handlungsstränge sind jeder für sich interessant und spannend zu verfolgen. Ein Schicksalsschlag folgt dem nächsten. An Dramatik und Emotionen ist dieser Teil kaum zu überbieten und mir ist beim Lesen fast die Luft weggeblieben. 

Katja Maybach ist es wirklich gut gelungen, die historischen Hintergründe mit einer fiktiven Geschichte zu verweben und dabei eine spannende Familiengeschichte lebendig werden zu lassen. Man merkt, dass hier ausgiebig recherchiert wurde und ich bin jetzt sehr gespannt auf den Abschluß der Trilogie und die Antworten auf die bisher noch offenen Fragen.