Gelungene Kombination aus persönlicher Meinung und Fakten zu bekannter Literatur

Literatour
von Hermann Schmidt

Liest sich wie eine Erinnerung, teilweise habe ich mich wie in einer Unterhaltung gefühlt, wo der andere gerade in Erinnerungen schwelgt

Als ich das Buch beginnen habe, war ich zunächst sehr überrascht. Ich hätte eher eine Reportage oder eine objektive Zusammenfassung der wichtigsten Fakten erwartet. Doch statt es trocken und nüchtern zu berichten, hat der Autor sich hier entschieden, uns auf eine kleine Reise durch seine Vergangenheit mitzunehmen.

Während zum einen die persönlichen Erinnerungen der Autors geschildert werden, bezieht er diese auch immer auf irgendeine Art den Kontext der Bücher ein. Er berichtet, interessante Eckdaten über die Autoren, einen Überblick über die bekanntesten Werke und hebt natürlich seine Meinung, seine Favoriten besonders hervor.

Ich habe mich wie in einer Konversation gefühlt, als würde man teilweise von den alten Zeiten berichten und mit dem anderen in dessen Erinnerungen schwelgen. Diese kleine Zeitreise würde ich jedezeit wieder unternehmen. Besonders praktisch ist auch, dass jedes Kapitel unabhängig vom vorherigen gelesen werden kann. Man kann also entscheiden, ob man gleich mehrere Autoren oder immer nur einen oder zwei kennenlernen möchte. Man kann gerne unterwegs mal ein Kapitel lesen, denn auch nach längeren Pausen fällt der Einstieg überraschend leicht.

Jedem Literaturliebhaber, der gerne die Beziehungen anderer zu ihren Bücherlieblinden erfährt und dabei auch den ein oder anderen Fakt über den Autor des jeweiligen Buches selbst erfahren möchte, findet in diesem Buch eine gelungene Kombination.