Rezension

Gelungener Abschluss

Der Fund in der Tiefe -

Der Fund in der Tiefe
von Alexander Lombardi

Bewertet mit 5 Sternen

„...Das Gift im See ist echt ein Knaller. Im Hotel gibt es kein anderes Thema...“

 

Auch Antonia hatte sich vergiftet und liegt nun im Krankenhaus. Sam hat sie dort besucht.

Die Autoren haben einen spannenden Abschlussband ihrer Serie geschrieben, der zeitnah an den Vorgänger anschließt. Wieder darf ich in zwei Zeitebenen eintauchen. Zum einen erlebe ich, wie es 1945 mit den Geschwistern Buddenberg weiter geht, zum anderen gilt es in der Gegenwart, den Verursachern des Giftanschlags das Handwerk zu legen.

Der Schriftstil ist kindgerecht und trotzdem fesselnd. Es lässt sich flott lesen. Gut gefällt mir, dass der Strang der Vergangenheit kursiv wiedergegeben wird.Außerdem werden moderne Kommunikationswege wie WhatsApp genutzt.

Antonia lernt im Krankenhaus die Mutter des Journalisten Boschmann kennen. Er liegt nach seinem Tauchunfall noch immer im Koma.

 

„...Antonia musterte Frau Boschmann. Die alte Dame hielt sich aufrecht und strahlte eine gewisse Unbeugsamkeit aus. Antonia war sich sicher, dass sie einen starken Willen hatte...“

 

In dem Moment weiß Antonia noch nicht, dass Frau Boschmann in ihrem Fall Gegenwart und Vergangenheit verbindet. Sie hat am See die dunkelsten Kapitel ihres Lebens durchgestanden.

Die Kinder begeben sich auf die Spur von Anton van Bergen und seinem Enkel Richard. Dessen roter Porsche war ihnen schon mehrmals aufgefallen. Sie ahnen, dass Anton und Richard eine Menge zu verbergen haben. Sie wissen aber nicht, wie gefährlich die beiden sind.

Währenddessen hat Emma ein anderes Problem. Ihre Mutter und Peter, ihr neuer Partner, wollen nach Berlin ziehen. Emma aber will die Freunde nicht verlassen.

Im Buch werden vielfältige Themen angesprochen. Sam, Antons Urenkel, hat eine dunkle Hautfarbe. Das lässt Anton ihn spüren, aber nicht nur er.

 

„...Sam war es aus den USA gewohnt, dass ihn weiße Menschen offen abfällig und auch mit Hass begegneten. In Deutschland war es zwar anders, aber nicht besser...“

 

Außerdem spielt der Glaube ein wichtige Rolle in der Geschichte. Für Antonia gehört er zum Alltag, für ihre Freunde nicht unbedingt. Sie alle aber hören zu, wenn sie Opa Hans an seinen Glaubenserfahrungen teilhaben lässt. Auch Gitti, Antonias Mutter, spricht mit den Kindern darüber.

 

„...Wisst ihr, Gott hat nie versprochen, dass es uns immer gut gehen wird. Wir erleben Enttäuschungen, wir werden krank, wir haben Schmerzen. Und Gott sieht all dies...“

 

Am Ende werden sowohl der Strang der Vergangenheit als auch die Geschehnisse in der Gegenwart zum Abschluss gebracht. Es zeigt sich, wie beides zusammenhängt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier wird die Zeit des Nationalsozialismus für Kinder anschaulich und spannend aufgearbeitet.