Gelungener Abschluss
Bewertet mit 5 Sternen
„...Abwechselnd betrachtete er die beiden weiblichen Wesen, die jetzt die wichtigsten Menschen in seinem Leben waren...“
Damit beginnt die erste von 10 Geschichten. Jonathan Jensen ist Vater geworden. Sehr einfühlsam wird geschildert, wie er sich in der Rolle fühlt. Gleichzeitig ist sein Job als Lehrer nicht einfach. Und dann kommt eine Anruf, dass Faris, ein Bekannter seiner Frau, verhaftet wurde. Jetzt gilt es, Prioritäten zu setzen.
Mir gefällt, wie in den Geschichten das alltägliche Leben mit seinem Auf und Ab wiedergegeben wird. Das zeigen auch die folgenden Geschichten. Der Schriftstil ist leicht und locker, lässt aber Raum für ernste Themen.
In der zweiten Geschichte geht es um Sunay und seine Freundin Zoi. Er kommt in den Zeugenschutz. Doch dann stellt Zoi fest, dass sie schwanger ist. Wird es eine Lösung geben?
„...Ich kann niemanden einen Rat geben. Jeder muss die Lösung selbst finden. Ich kann nnur Anstöße geben...“
in der dritten Erzählung mit einer Frage zu ihm kommt. Seine Freundin hat eine Todesnachricht aus Ibiza erhalten. Sie will hinfliegen, zögert ihre Entscheidung aber Tag für Tag hinaus. Soll Hubertus die Sache in die Hand nehmen?
Auch Halim hat Sorgen. In seinem neuen Job als Koch wird er nur zu Hilfsarbeiten eingesetzt. Außerdem muss er rassistische Sprüche über sich ergehen lassen. Sein Freund weiß eine Lösung.
Xaver will das Verhältnis zu seinen Kindern in Ordnung bringen, bevor er mit Edi auf Weltreise geht.
„...Er fragte sich, warum ihn ihr Anblick irritierte, bis ihm auffiel, dass sie ihre Haare anders trug...“
Das war nicht das einzige, was sich im Leben der Tochter geändert hat. Es sieht nach einem Neuanfang aus. Wird das auch für die Beziehung zum Vater gelten?
Die letzten drei Erzählungen gehören inhaltlich zusammen. Hier möchte ich nur auf die letzte eingehen. Hannah und Andy fahren zu einer Beerdigung nach Irland. Dort treffen sie nicht nur alte Freunde wieder, ihre Gedanken gehen auch häufig zurück in die Vergangenheit zu den Anfängen. Heute fragt sich Andy:
„...Warum musste immer erst eine Katastrophe geschehen, bevor die Menschen sich ihre Gefühle füreinander eingestanden?...“
Nicht alle Geschichten sind in sich am Ende abgeschlossen. Das ist logisch. Das Leben kennt normalerweise auch keinen Abschluss. Zwar ist die Reihe nun beendet, denn Hannah will kürzer treten, aber vielleicht wird das eine oder andere Thema doch in irgendeiner Form wieder aufgegriffen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Erzählungen sind realistisch und stimmig. Sie spiegeln das pralle Leben wider.