Rezension

Gelungener Abschluss

Das Erbe der Greiffenbergs - Hoffnungsvolle Aussichten -

Das Erbe der Greiffenbergs - Hoffnungsvolle Aussichten
von Isabell Schönhoff

Bewertet mit 5 Sternen

Mit großer Begeisterung habe ich nun über drei Bände hinweg das Auf und Ab der Unternehmerfamilie der Greiffenbergs verfolgen können. Aber nicht nur, was persönliche Entwicklung der Familienmitglieder betrifft, sondern auch die Probleme eines heruntergewirtschafteten Familienunternehmens, vieles verursacht durch die Unbelehrbarkeit und Starrköpfigkeit des Seniorchefs und dessen vorübergehendem spurlosen Verschwinden, anbelangt.

Im nunmehr dritten und somit letzten Band hat mich die Autorin mit dem für mich besten Roman zu dieser Serie überrascht.

Auf bemerkenswerte und überzeugende Weise ist es ihr gelungen, jedes Familienmitglied an einen Wendepunkt des jeweiligen Lebens heranzuführen. Ludwig, der nicht bereit ist, den nach seiner Rückkehr rücksichtslos wieder übernommenen Chefposten unter Berücksichtigung der von Pauline und Ferdinand erfolgreich gemeisterten Probleme des Familienbetriebs, an die nächste Generation weiterzugeben.

Ludwigs Aufmerksamkeit und auch teure Geschenke an seine Ehefrau zeigen nicht die erhoffte Wirkung – Therese wirkt zunehmend distanzierter, da sie durch Ludwigs Vertrauensbruch vieles neu überdenkt.

Antonia, die sich nach bestandenem Abitur den Vorbereitungen für ein Kunststudium widmet, wird durch den rein zufälligen Kontakt mit dem Sohn eines ehemaligen und kurz zuvor verstorbenen Mitarbeiters nicht nur mit Jahrzehnte zurückliegende vertuschte Ereignisse im Unternehmen konfrontiert sondern muss sich auch der Frage nach Familienloyalität und Gerechtigkeit stellen.

Pauline sieht sich nach der geschäftlichen Ignoranz ihres Vaters mit einer zunehmenden Beziehungskrise Konfrontiert, da sich die Zukunftsvision ihres Freundes deutlich von ihrer eigenen unterscheidet.

Für Ferdinand steht auf Grund eines verheißungsvollen beruflichen Angebots eine Fernbeziehung im Raum – die, wie unschwer vorstellbar, alles andere als positiv aufgenommen wird.

Und an Oma Elsa, nach wie vor aufmerksam die familiären und unternehmerischen Entwicklungen beobachtend und gelegentlich – so wie eh und je – regelnd eingreifend, gehen auch altersbedingte Erkrankungen nicht spurlos vorüber.

Der Autorin ist es gelungen, eine äußerst abwechslungsreiche Romanhandlung in ihrem gewohnt leichten und flüssigen Schreibstil zu vermitteln. Dabei gefallen mir besonders die unterschiedlichen, nachvollziehbaren und realistischen Probleme der jeweiligen Protagonisten sehr gut. Ich bin sehr gerne den jeweiligen Entwicklungsphasen, sowohl gedanklich/gefühlsmäßig als auch durch konkrete Handlungen gefolgt. Sie wurden mit sehr großem Verständnis und Einfühlungsvermögen entwickelt und waren realistisch. Auch wenn ich dann über die eine oder andere Entscheidung dann doch überrascht war – aber sie passte.

Zudem schließt der Roman nun mit interessanten Aspekten auf die weitere Entwicklung von Protagonisten, die sich nun anders als zu Beginn des dritten Bandes erwartet gestalten wird. Für mich ein versöhnlicher und hoffnungsvoller Abschied von Familie Greiffenberg.erH