Rezension

Gelungener Abschluss einer unterhaltsamen und bewegenden Familiensaga

Zeiten der Versöhnung -

Zeiten der Versöhnung
von Carmen Bellmonte

Bewertet mit 5 Sternen

Mallorca 1953  Kurz bevor Antonia mit ihrem Mann Frederico in die alte Heimat Mallorca zurückkehren will, stirbt er. Antonia beginnt mit ihrer Rückkehr auf die Insel ein neues Leben in jeder Hinsicht. Die dort lebenden Familienmitglieder - ihre Schwester Carla mit Familie und ihre Schwägerin Alba mit Anhang - heißen sie von Herzen willkommen. Nur zu verständlich, dass Antonia die alten Wunden der Familie schließen will. Sie hofft auf eine Aussöhnung mit ihrem Bruder Leo, der weiterhin die Familie für sein Scheitern verantwortlich macht. Zudem sorgt sie sich um ihren Sohn Rodrigo, der sich auf Kuba Castro angeschlossen hat.

Alba ist beunruhigt wegen ihrer Tochter Lilia, die mehr Zeit mit Kurt, dem Sohn von Albas Liebhaber Joachim, verbringt als ihrer Ehe mit Marco guttut. Ihrer alten Freundin Marisol , die einen schweren Vertrauensbruch begangen hat, kann Alba endlich verzeihen. Ihrer großen Liebe Matias dagegen nicht.

So viele Verletzungen, Missverständnisse und auch Geheimnisse stehen der ersehnten Aussöhnung im Wege. Doch auch das Schicksal hat einen Plan und bringt großes Unglück und auch unverhoffte Freude und eine neue Liebe. Am Ende ist es die Familie und der Zusammenhalt, der zählt.

Dies ist der vierte und zu meinem großen Bedauern der letzte Band der Mallorca-Saga und es heißt für mich  Abschied nehmen von der Familie Delgado Ramis, die ich durch bewegte familiäre und auch historisch bedeutsame Zeiten begleiten durfte.

Es war nie langweilig und immer war der Zauber Mallorcas und der von Kuba zu spüren. Ich habe viel über mallorquinische und kubanische Geschichte gelernt.

Der letzte Band konzentriert sich ganz auf die Familie und arbeitet vieles aus der Vergangenheit auf. Man kann ihn ohne Vorkenntnisse lesen, hat aber in meinen Augen mehr Freude, wenn man die ganzen Ereignisse kennt.

Wieder sind es die Frauen, die  im Mittelpunkt stehen. Jede hat ihre Stärken und Schwächen und jede steht für einen besonderen Aspekt der damaligen Zeit. So ist es folgerichtig, dass die Ereignisse rund um die nachfolgende Generation mehr Raum einnehmen. 

Wieder durchlebe ich die ganze Bandbreite der Gefühle - Verlust, Enttäuschung, Hoffnung, Freude und immer wieder Liebe und den Wunsch nach Versöhnung.

So ist es für mich stimmig, dass der Roman mit einem Familienfest schließt, das einen freudigen Anlass hat, aber unvorhergesehen turbulent ein Ende findet. So wie das Leben eben ist !