Rezension

Gelungener Abschluss einer wunderbaren Reihe

Ein neuer Anfang
von Linda Winterberg

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin richtig traurig, dass ich das Buch beendet habe und ich Luise, Margot und Edith nun nicht mehr belgeiten kann. So lange konnte man ihr Leben verfolgen, beginnend als junge Frauen, die ihre Ausbildung als Hebammen begonnen haben, bis jetzt als erfahrene Erwachsene, die ihr Wissen an junge Hebammenschülerinnen weitergeben. So viel haben die drei zusammen erlebt, zwei Weltkriege und harte Zeiten überstanden. Es ist zwar „nur eine Buchreihe“, aber ich kann es noch nicht glauben, dass es vorbei ist. Das Ende der Reihe stimmt mich traurig. Ich habe so gerne über die drei gelesen und erfahren, wie es ihnen weiterhin ergangen ist. Die Hebammen-Saga ist großartig und steigert sich von Buch zu Buch. Auch dieser letzte Band ist Linda Winterberg wieder hervorragend gelungen.

Trotz des Neuanfangs nach dem Zweiten Weltkrieg schwelgte ich oft in Erinnerung. Auch die drei Protagonistinnen der Reihe denken oft an die Vergangenheit, an das was sie erlebt haben, ihnen widerfahren ist und liebgewonnene Menschen, die sie verloren haben. So wird wunderbar auf die vorangegangen Bände Bezug genommen. Die Erinnerungen ziehen Parallelen zum ersten Band, was ganz passend ist, da neben den drei bekannten Hebammen die Schülerinnen Jule, Helga und Marion, die ihre Ausbildung beginnen, im Fokus stehen. Sie sind tolle, verschiedenartige Charaktere, mit Selbstzweifeln und einer starken Entschlossenheit, haben auch Tiefe und eine Vergangenheit. Von den drei jungen Hebammen würde ich gerne mehr lesen.  

Das Buch ist so spannend und atmosphärisch geschrieben, dass ich die ganze Welt um mich herum vergaß und völlig in die Geschichte abtauchen konnte. Ich habe um mich herum nichts mehr mitbekommen. Die Schicksale der Frauen und der Babies, die die Hebammen während der Geburt betreuen, sind emotional berührend. Die Autorin schafft es gekonnt, dass auch Nebenfiguren dem Leser nahe sind und sie nicht blass bleiben. Durch die Patientinnen in der Klinik trifft man auf unterschiedlichste Frauen und unterschiedlichste Leben. Auf diese Weise bekommt man ein gutes und ziemlich umfassendes Bild der damaligen Zeit, der Gesellschaft, der verbreiteten Normen, Werte und Moralvorstellungen der 1950er Jahre. Die geschilderten Geburten sind facettenreich und auch im vierten Teil wird es nicht langweilig.

 

Fazit:

Ich bin traurig, dass diese großartige Reihe nun zu Ende ist. Ich habe die drei Hebammen Luise, Margot und Edith sehr ins Herz geschlossen. Auch der vierte Teil ist Linda Winterberg gut gelungen. Mit den liebgewonnen Charakteren, abwechslungsreichen Geburten und ein wenig Wehmut rundet „Ein neuer Anfang“ die Hebammen-Saga zufriedenstellend ab.