Rezension

Gelungener Auftakt einer Reise ins Berlin der 20er Jahre – absolute Leseempfehlung

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum -

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
von Helene Sommerfeld

Nach dem tragischen Tod ihres Mannes entflieht Polizeiärztin Magda Fuchs der Heimat und beginnt in Berlin ein neues Leben. Anders, aber nicht weniger traurig über die gebrochenen und vergessenen Seelen dort, kümmert sie sich bestmöglich um das Wohlergehen der Frauen und Kinder im Berlin der 20er Jahre. Ein schwieriges Unterfangen in der Männerdomäne der Polizei, das sie oft zweifeln lässt und an ihre Grenzen bringt – doch in jedem Neuanfang steckt auch Hoffnung, und so dauert es nicht allzu lange, bis sie wieder Freude und Geborgenheit in ihrem neuen Umfeld empfindet – und sich dennoch mehr als einmal fragt, ob sie sich diesen Gefühlen hingeben darf und möchte.

Das Cover zu "Das Leben, ein ewiger Traum" hat mich sofort angesprochen. Ich liebe historisch-medizinische Romane mit starken Frauen, die sich durchkämpfen, um Gutes zu vollbringen. Auch der Klappentext weckt das Interesse des Lesers und stellt die ungleichen Frauen der Geschichte vor, ohne alles zu verraten.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ist authentisch und geradlinig. Man taucht ganz einfach in die damalige Zeit ein und auch der aufklappbare, historische Stadtplan hat zur guten Orientierung beigetragen. Außerdem findet sich am Ende des Buches ein Personenverzeichnis sowie eine Kurzbeschreibung der sechs wichtigsten Frauen der Geschichte. Eine schöne Idee, die für mich allerdings nicht nötig war, weil aufgrund der guten Ausarbeitung zu keinem Zeitpunkt Verwirrung bezüglich der Personen und ihren Verhältnissen zueinander bestand.

Die Hauptprotagonisten, allen voran natürlich Magda, sind sympathisch und man schließt sie schnell ins Herz, selbst die unkonventionelle Journalistin Erika findet ihren Platz dort. Die Story ist wunderbar ausgearbeitet, vielfältig und mit einigen Handlungssträngen und Ortswechseln verbunden, doch zu keinem Zeitpunkt überladen oder gar langweilig.

Die Geschichte um Magda, Celia und die anderen Frauen hat mich wirklich berührt, denn es ist so viel mehr als nur einfach ein weiterer Roman mit einer starken Protagonistin.

Der Auftakt der dreiteiligen Reihe endet mit einem wahrlich turbulenten Finale und einem fiesen Cliffhanger, daher freue ich mich sehr, dass noch in diesem Monat Teil 2 der Polizeiärztin erscheint und ich bin gespannt, welche Handlungsstränge in „Das Leben, ein großer Rausch“ weiterverfolgt werden und welche Personen uns wieder begegnen.

Uneingeschränkte Leseempfehlung und definitiv ein Anwärter auf mein Jahreshighlight!

Kommentare

hobble kommentierte am 16. Oktober 2021 um 08:58

was  fürs wunschregal