Rezension

Gelungener Auftakt einer Trilogie

Der eiserne Wald - Chris Howard

Der eiserne Wald
von Chris Howard

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Welt ohne Bäume, unvorstellbar. Aber in einer hoffentlich nie eintreffenden Zukunft, nach der großen Dunkelheit, gibt es kaum noch Pflanzen. Um Ersatz zu bekommen, gibt es so genannte Baummeister, Banyan ist einer von ihnen. Er baut Bäume aus Schrott, aus Eisen und anderen Metallen konstruiert er wahre Schönheiten. Doch das kann sich nicht jeder leisten. Als er die Frau seines derzeitigen Auftraggebers sieht, entdeckt er ein einzigartiges Tattoo in Form eines Baumes, das den Weg ins Paradies weisen soll. Und vielleicht findet er dort auch seinen Vater. Banyan vermutet, dass  GenTech ihn entführt hat. GenTech, das sind die, die die Menschen mit Mais versorgen, dem einzigen Nahrungsmittel, das noch zur Verfügung steht. Der Mais ist gentechnisch so verändert worden, das die Heuschrecken ihn nicht fressen. So bleibt diesen Tieren nur noch eine Nahrungsquelle: Der Mensch.

Meine Meinung

Allein die Vorstellung, dass auf der Erde kein Grün mehr zu sehen ist, versetzt mich in Erschrecken. Es ist eine sehr düstere Vorstellung, die der Autor hier hervor ruft. Die Landschaften gleichen endlosen Wüsten, alles ist öd bis auf riesige Maisfelder mit Pflanzen, die bis zu 10 Meter hochwachsen und Wind und Wetter trotzen. Umso interessanter wirkt da die Vorstellung, Wälder entstehen zu lassen, die aus den Resten der alten Zivilisation erbaut werden. Dabei beschreibt Chris Howard jedes noch so kleine Detail und füttert so meine Vorstellungskraft mit fantasievollen Gebilden.

Im Verlauf gibt es immer wieder unerwartete Wendungen, allerdings ist auch einiges absehbar. Wer hier wissenschaftliche Hintergründe und Erklärungen sucht, wird enttäuscht, es gibt keine weiteren Informationen, was es mit der großen Dunkelheit auf sich hat, oder wie sehr Genmanipulation vorangeschritten ist. Das lässt das Gesamtbild leider recht oberflächlich erscheinen.

Trotzdem lies es sich recht gut lesen, geschildert wird aus Banyan's Sicht. Die verschiedenen Charakter gefallen mir recht gut, selbst der eine oder andere unsympathische Geselle entwickelt sich durchaus positiv. Beim Lesen musste ich übrigens häufig an den Film "Waterworld" denken, wobei Wasser hier ja eher zweitrangig ist.

Unterm Strich

Ich finde, es ist durchaus ein gelungener Auftakt, ohne rechten Tiefgang, aber auf jeden Fall zum Nachdenken anregend. So richtig mitgerissen hat es mich zwar nicht, die Spannung hält sich in Grenzen, aber ich bin schon gespannt auf mehr, denn dies ist, wie sollte es anders sein, der Beginn einer Trilogie.