Rezension

Gelungener Reihenauftakt

Vollendet – Die Flucht -

Vollendet – Die Flucht
von Neal Shusterman

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Der 16-jährige Connor gilt als schwierig. Als seine Eltern sich überfordert fühlen, beschließen sie, ihn umwandeln zu lassen. Das bedeutet, dass sein gesamter Körper sofort zur Organspende verwendet wird und gilt als eine Art nachträgliche Abtreibung eines Kindes.
Connor beschließt zu fliehen und trifft dabei auf Risa, die dasselbe Schicksal erleiden soll. Doch können sie der Allmacht des Staates wirklich entkommen?

Meinung: „Vollendet- Die Flucht“ ist der erste Band einer Reihe des Autors Neal Shusterman, der bereits mit zahlreichen anderen Werken überzeugen konnte.
Hier hat er eine spannende Geschichte erschaffen, in der Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren Angst haben müssen, umgewandelt zu werden. Denn dies ist das Alter, in dem man nachträglich abgetrieben werden kann. Die Umwandlung gilt nicht als Sterben, sondern als Weiterleben in anderer Form. Man kommt hierfür in sogenannte Ernte-Camps, aus denen noch kein Jugendlicher wieder zurückgekehrt ist.
Als Connors Eltern die nötigen Formulare unterschreiben, ist er gleichzeitig wütend und verletzt. Und er beschließt, sich nicht einfach so zu ergeben. Connor gilt als Unruhestifter und aufbrausend. Im Laufe des Buches wird er allerdings immer überlegter und mitfühlender. Außerdem merkt man schnell, dass er ein gutes Herz hat und immer allen helfen will, auch wenn er vielleicht oftmals keine so guten Entscheidungen trifft.
Risa ist im Waisenhaus aufgewachsen und eine sehr gute Klavierspielerin. Doch leider keine herausragende, sodass man beschlossen hat, dass sie nicht länger auf Kosten des Staates leben soll. Und so wird sie in den nächstbesten Bus zum Ernte-Camp gesetzt. Risa ist besonnen, überlegt und sehr sympathisch.
Der 13-jährige Lev zeigt gekonnt die andere Seite der Medaille. Er ist ein Zehntopfer. Seine fanatischen Eltern haben ihn sein Leben lang darauf vorbereitet gewandelt zu werden, sobald er alt genug dazu ist. Lev hat dies nicht nur akzeptiert, er fühlt sich deswegen als etwas Besonderes und freut sich regelrecht auf die Umwandlung. Er macht wohl die größte Veränderung des Buches durch. Denn Lev trifft auf Connor, was sein Leben für immer verändert.
Ein weiterer interessanter Charakter ist Roland. Er ist ebenfalls ein Wandler, der auf der Flucht ist. Jedoch versucht er nicht nur zu überleben, sondern immer mehr Macht zu gewinnen und andere zu manipulieren. Gerade Connor ist ihm an Dorn im Auge, da er ihn als ebenbürtig betrachtet.
Erschreckend und interessant sogleich fand ich das Storchen. Hierbei können Neugeborene einfach vor fremden Türen abgelegt werden und gelten somit als Kind des Hauses. Die Mütter dürfen sich nur nicht erwischen lassen, sonst müssen sie ihre Babys behalten.
Das Buch ist spannend und gut gemacht. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und freue mich bereits darauf den nächsten Band dieser Reihe zu lesen.

Fazit: Gut gemacht, spannend und empfehlenswert.