Rezension

Gelungener Serienauftakt!

Die Rote Burg - Oliver Schütte

Die Rote Burg
von Oliver Schütte

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin ein großer Fan der Zwanziger Jahre, demzufolge hat mich das Cover auf den ersten Blick angesprochen. Hier hat sich der Illustrator/Designer richtig viel Mühe gegeben, um die Atmosphäre der Zeit abzubilden, vor allem haben mich die alte Berliner Stadtansicht und der an eine Mauer erinnernde, dunkle Hintergrund fasziniert. Ich fühlte mich sofort in diese glorreiche Zeit zurückversetzt. Zudem hat mich der Titel an den Film Metropolis von Fritz Lang denken lassen.
Auch die Cover der Folgebände wurden grandios designt und wirken sehr edel - für den Nostalgiker einfach ein Träumchen.

Das Buch "Metropolis Berlin: Die Rote Burg" enthält eine kurze Einführung in die Buchreihe, was mir sehr gut gefallen hat. Man erfährt, dass die drei Bände drei in sich geschlossene Geschichten erzählen, wobei es personelle Überschneidungen geben wird - ich bin gespannt ;-) Darüber hinaus wurde der Handlung ein Stadtplan mit den wichtigsten Orten vorangestellt, dafür gibt's von mir einen fetten Pluspunkt.

Worum geht es im ersten Roman?
Berlin im Jahr 1926. Der smarte Kriminalkommissar Martin Forster muss einen aufsehenerregenden Mordfall klären. Drogenkurier August Henschke wurde einem Löwen aus dem bekannten Zirkus Busch zum Fraß vorgeworfen. Forster ermittelt zuerst im Raubtiergehege, leider ohne Erfolg. Da heißt es, knallhart weiter ermitteln, warum nicht auch im kriminellen Ringeverein?
Dafür läuft's privat wieder besser. Der attraktive und smarte Junggeselle lernt die herzensgute Köchin Anita kennen und lieben. Doch seinen Hang zu zwanglosen Affären kann er nur schwer abstellen. Wird er sich für eine Herzensdame entscheiden können? Alles in allem macht Forster als Kommissar eine gute Figur.
Sprache und Kapiteleinteilung sind sehr leserfreundlich. Ich habe mich vor allem über die zeitgemäßen Wörter und Sprüche gefreut. Zudem werden die kulturellen Errungenschaften, wie Kino, Kleidung usw., an treffender Stelle in den Text eingebaut, so dass man sich als Leser auf eine aufregende Zeitreise gefasst machen kann.
Insgesamt hat der Autor Oliver Schütte einen spannenden Kriminalroman geschrieben, der dem Leser nicht nur den umtriebigen Kommissar Forster näher bringt, sondern auch in die dunklen Ecken der Weltmetropole Berlin entführt. Letzteres fand ich äußerst reizvoll. Schnell findet man sich als Leser im Sumpf aus Prostitution, Kokainhandel und Verbrechen wieder - auch das waren die Zwanziger!

Fazit
Ein spannender, atmosphärisch mitreißender Roman aus den Goldenen Zwanzigern. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.