Rezension

Gelungenes Debüt

Die Hexe von Nassau - Nicole Steyer

Die Hexe von Nassau
von Nicole Steyer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Katharina noch keine 20 lebt zusammen mit ihrer Mutter in Idstein, wir schreiben das 17. Jahrhundert. Sie haben ihr bescheidenes Auskommen, verkaufen Kleider und haben ein kleines Gehöft. Das Leben ist geprägt von harter Arbeit, Katharina hat eine sehr gute Freundin Maria, die jungen Frauen helfen sich in vielen Notlagen. Alles könnte so schön sein…. Doch dann wird dem Grafen, durch falsche Emporkömmlinge, die furchtbare Hexenverfolgung in den Kopf gesetzt. Ganz voran der sadistische , Henker . Nun wird ein furchtbares Szenario in Gang gesetzt, wer einmal beschuldigt wird eine Hexe zu sein entkommt den Fängen des Henkers, der Folter und dem Scheiterhaufen nicht mehr. Die erste ist Marias Mutter, ihr wird ein Kinderlieb zum Verhängnis. Kurze Zeit später verliert Katharina, ihre Mutter sie muss deren Tod im Feuer mit ansehen. Doch der Henker hat es auch auf sie abgesehen, so macht er auch hinter dem Rücken des Grafen weiter, er holt sie ein, obwohl sie lt. Dekret seines Herren noch zu jung für Hexenverfolgung ist. ( Altersgrenze ab 40). Katharina wird ebenfalls gefangengenommen für sie beginnt ein grausames Martyrium über Wochen hinweg, der Henker ist besessen von ihr. Er hasst sie abgrundtief. Es gibt Lichtblicke und Hoffnung in dieser schier ausweglosen Situation. Diese erscheint mir in Form von mutigen Menschen wie Nepumuk, dem alten Müllerehepaar oder auch einem kleinem Vogel der ihr Lebenslust spendet. Ich will nicht zu viel verraten, ein wunderbares Buch, welches ohne die typische Herz-Schmerzliebe auskommt, die oft in historischen Romanen zu finden ist. Alles wirkte beim Lesen sehr real und bildlich. Man ist mitten in der Handlung drin, fühlt den Schnee, riecht die schmutzigen Gassen und hört das schreien im Hexenturm. Sehr gut recherchiert von der ersten bis zur letzten Seite. Für mich das historische Buch des Jahres, welches hoffentlich bald eine Fortsetzung findet.