Rezension

Gelungenes Thriller-Debüt

Dunkler Sommer -

Dunkler Sommer
von Marie Kopplin

Bewertet mit 4 Sternen

Der Wettermoderator Maxim Fuchs kommt abends nach Hause in ein leeres Haus: Frau und Tochter sind nicht da. Sofort alarmiert er die Polizei, die sich zunächst wenig interessiert zeigt. Kommissarin Sofia Nikolaidis hat genügend eigene Probleme. Mysteriöse Vorkommnisse und Zeugenaussagen führen dazu, dass Nikolaidis und ihre Kollegen Maxim Fuchs verdächtigen – und zwar als einzigen. Der wiederum fürchtet, paranoid zu sein.

Marie Kopplin beschloss, Autorin zu werden, sobald sie einen Stift halten konnte. Nach dem Studium der Kommunikationswisssenschaften, Anglistik und Wirtschaft arbeitete sie in den Medien. „Dunkler Sommer“ ist ihr Debütroman, ein Thriller, wie sie ihn selbst gern lesen würde. Marie Kopplin lebt in Berlin.

Ein gut lesbarer Schreibstil und kurze Kapitel zeichnen diesen Thriller aus. Die Perspektiven wechseln, neben Maxim Fuchs und Sofia Nikolaidis gibt es eine weitere, unbekannte Person, die aus ihrem Leben berichtet. Die einzelnen Handlungsstränge laufen parallel, überschneiden sich, es bleibt unklar, wie sie miteinander zu tun haben. Marie Kopplin hält die Spannung über weite Strecken, am Schluss bleibt sie nur deshalb bestehen, weil die Frage nach Maxims Familie lange offen bleibt.

Marie Kopplin beschreibt ihre Protagonisten lebendig und authentisch. Maxim Fuchs hat in seiner Kindheit dramatisches erlebt, so ist seine Furcht, paranoid zu sein, nicht unbegründet. Sofia Nikolaidis hat den Mord an ihrer Schwester und ihrem Schwager noch nicht verarbeitet, ebenso wenig wie ihre Nichte Kim, die sie bei sich aufgenommen hat. Sofia greift zum Alkohol, Kim nimmt Drogen und hat jeden Halt verloren. Als sich der Fall seiner Auflösung nähert, halten es weder Maxim noch Sofia für geboten, die Polizei bzw. die Kollegen zu informieren.

Fazit: ein spannender Thriller