Rezension

Gemütlicher Cosy Crime zur Weihnachtszeit

Dem Adel auf der Spur - Rhys Bowen

Dem Adel auf der Spur
von Rhys Bowen

Bewertet mit 3 Sternen

„Dem Adel auf der Spur“ ist ein sehr locker-leichter und humorvoller Cosy Crime. Ich habe das gemütliche Weihnachtsfeeling geliebt, das aber auch mit einigen spannenden und fast schon düsteren Stellen gespickt war. Obwohl der Schreibstil mich nicht so ganz fesseln konnte, mochte ich das Buch und würde es auf jeden Fall auch für Zwischendurch empfehlen.

Die junge Lady Georgie sitzt unglücklicherweise mit ihrer Familie fest, während ihr Geliebter Weihnachten am anderen Ende des Planeten verbringt. Dann hat sie aber das Glück, eine Stelle als Gesellschaftsdame bei einer vornehmen Weihnachtsgesellschaft zu ergattern. Alles scheint perfekt, doch dann ereignen sich mysteriöse Morde…

 

Die Figuren

Ich mochte Georgie. Sie ist irgendwie so sympathisch und locker, obwohl sie eigentlich eine adelige Lady ist. Auch wie sie sich einfach von ihrer nervenden Familie loseist und über Weihnachten eine Anstellung annimmt, finde ich ziemlich cool und tough, vor allem für die damalige Zeit.

Darcy wäre eigentlich der perfekte Liebhaber, wäre da nicht diese eine Sache… Ich persönlich habe es nämlich eher als störend empfunden, dass ich ihn beim Lesen immer mit Jane Austens Darcy aus „Stolz und Vorurteil“ assoziiert habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das von der Autorin absichtlich war und an sich finde ich es ja auch eine tolle Idee, da sich die beiden doch irgendwie ähnlich sind. Beide Darcys sind nicht die Männer, die von der Gesellschaft für die beiden Frauen vorgesehen wären, aber trotzdem sind sie zusammen und lieben sich. Weil sie sich aber so ähnlich sind, habe ich mir beim Lesen dann manchmal irgendwie gedacht, ob sich die Autorin nicht überlegt hat „Hey, wenn mein männlicher Protagonist eh so ähnlich ist wie der Darcy aus „Stolz und Vorurteil“, kann ich ihn ja auch gleich mal Darcy nennen, da schmunzeln sicher viele Leser drüber und assoziieren es“. Ich weiß, dass sie das sicher nicht mit der Absicht gemacht hat, die Leser zu verwirren, aber mir was es dann doch irgendwie eine Assoziation zu viel.

 

Die Geschichte

Die Story an sich finde ich echt gelungen. Vor allem wie Georgie nach und nach draufgekommen ist, was es mit alldem auf sich hat und auch die Auflösung am Schluss. Es war definitiv nicht das, was ich erwartet hätte und es blieb auch durchaus spannend mit einem ordentlichen Finale. So die mega Plottwists gab es zwar nicht, aber trotzdem kam auch das cosy Feeling nicht zu kurz, was mir persönlich bei diesem Buch sehr wichtig war.

Ich bin „neu“ in diese Geschichte eingestiegen, sprich ich kenne die vorherigen Bände der „Im Auftrag Ihrer Majestät“-Reihe nicht. Ich habe mich zwar ziemlich schnell in der Welt zurechtgefunden, aber so richtig smooth war der Einstieg für Neulinge nicht. Das hätte ich aber auch gar nicht erwartet, da es war ausdrücklich der sechste Band der Reihe ist und der eigentlich eben nicht unabhängig lesbar ist. Trotzdem bin ich für diese Umstände unerwartet gut hineingekommen.

 

Der Schreibstil

An sich ist das Buch echt angenehm zu lesen, der Schreibstil hat einiges an cosy Feeling, ist aber stellenweise auch echt spannend. Von dem her hat es wirklich gut gepasst. Leider konnte er mich nicht immer so richtig catchen. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass mich die Geschichte noch mehr gefesselt hätte und ich nicht mehr mit dem Lesen aufhören wollen hätte. Trotzdem mochte ich die locker-leichte und auch humorvolle Art.

 

Das Cover

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es passt gut zur Geschichte und strahlt auch so das gemütliche Weihnachtsfeeling der Geschichte aus. Auch den Stil, in dem der Titel designt ist, finde ich sehr schön und passend, da er auch etwas von dem Vornehmen und Feinen der Weihnachtsgesellschaft hat.

 

Fazit

„Dem Adel auf der Spur“ ist ein sehr locker-leichter und humorvoller Cosy Crime. Ich habe das gemütliche Weihnachtsfeeling geliebt, das aber auch mit einigen spannenden und fast schon düsteren Stellen gespickt war. Obwohl der Schreibstil mich nicht so ganz fesseln konnte, mochte ich das Buch und würde es auf jeden Fall auch für Zwischendurch empfehlen.