Rezension

Genauso gut wie der erste Fall

Kuckucksbrut - Melanie Lahmer

Kuckucksbrut
von Melanie Lahmer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Hartmut Sänger findet bei seinen Recherchen zu einem neuen Wanderführer auf einer Waldlichtung bei Wilnsdorf im südlichen Siegerland die Leiche einer jungen Frau, die drapiert auf einem mittelalterlichen Richtertisch aufgebahrt liegt. Die junge Frau hält eine Tarotkarte in der Hand - den Tod.

In einem kleinen abgelegenen Dorf in der Nähe, dem Heimatort der Toten wird bald daraufhin eine andere junge Frau mit Anrufen gestalkt. Auch sie erhält in kleinen Abständen Tarotkarten, die ihr schlussendlich Angst einjagen und sie die Polizei einschalten lassen.

Die Dorfgemeinschaft bildet eine Mauer aus Schweigen und versucht sich sogar in Selbstjustiz.

"Kuckuckskinder" ist der zweite Fall, den die Siegener Kriminalkommissarin Natascha Krüger zusammen mit ihrem Kollegen Jörg Lorenz aufdecken muss. Auch mit dieser Geschichte hat mich die Autorin Melanie Lahmer nicht enttäuscht.

Lebensecht gezeichnete Protagonisten mit Ecken und Kanten nehmen mich mit in zwei verschiedene Fälle, die sich im Lauf des Lesens immer mehr miteinander verknüpfen. Dass es eine solch eigenbrötlerische Dorfgemeinschaft wie in dem kleinen Dorf Weissbach wirklich heutzutage noch geben kann, will ich mir gar nicht vorstellen. Spannung entfaltet sich von Anfang an und hält ihr hohes Niveau bis zum Schluss. Die Geschichte ist schlüssig und fundiert erzählt und hatte für mich einen hohen Unterhaltungswert.

Der kriminelle Ausflug in meine alte Heimat hat mich bestens unterhalten und ich warte jetzt schon gespannt auf Nataschas 3. Fall.