Rezension

Genial und bitterböse

Over My Dead Body -

Over My Dead Body
von Maz Evans

Bewertet mit 5 Sternen

Jahreshighlight für mich

„Over My Dead Body“ von Maz Evans ist eine richtig böse, unglaublich witzige und auch sehr berührende Geschichte, die für mich ein absolutes Highlight ist.

Dr. Miriam Price ist eine geniale Notärztin, der fachlich fast niemand das Wasser reichen kann. Im Vergleich dazu sind ihre sozialen Fähigkeiten geradezu unterirdisch. Ob das dazu geführt hat, dass irgendwer Miriam ermordet und den Tatort wie einen Selbstmord dekoriert hat, ist aber noch unklar. Miriam ist stinkwütend über ihr verfrühtes Ableben, vor allem als sich herausstellt, dass sie aufgrund ihrer missverständlichen Todesart noch etwa 50 Jahre in einer Art stinklangweiliger Zwischenwelt ausharren muss. Ein Ausweg wäre nur, wenn sie beweisen könnte, dass sie ermordet wurde. Nur ist dies als unsichtbarer Geist ziemlich schwierig.

 

Maz Evans legt mit diesem Buch ihren ersten Roman für Erwachsene vor und schon nach wenige Zeilen ist klar, dass dieses Buch definitiv nur für Erwachsene und auch nicht für Zartbesaitete geeignet ist. Ich liebe ihren abgrundtief bösen Humor und ihre grandiose Antiheldin Miriam, die hier als Geist zur neuen Hochform aufläuft. Die gesamte Handlung wird aus Miriams Perspektive erzählt, was auch absolut Sinn macht.

Miriam kann man lieben oder hassen und offenbar löst sie bei ihren Mitmenschen auch nur diese beiden Gefühlsarten aus. Das stört Miriam jedoch überhaupt nicht, aber irgendwer hat es mit dem Hass eindeutig übertrieben. Auf den ersten Blick ist Miriam eine furchtbare und selbstsüchtige Person, woraus sie auch kein Geheimnis macht. Sie nimmt sich alles und genießt ihr Leben, ohne Rücksicht auf Verluste. Doch Miriam hat eben auch andere, vielleicht versteckte Seiten, die genauso Teil ihrer schillernden Persönlichkeit sind. Es macht auf jeden Fall Spaß, diese Seiten zu entdecken, und Miriam bei ihrer Entwicklung zu begleiten.

Ihre Intimfeindin und unfreiwillige Partnerin-in-Crime, Miriams schrullige Nachbarin Winnie, ist eine herausragende Schlagabtausch-Partnerin und Hobbydetektivin, mit der Miriam ihren eigenen Tod aufklären möchte. Ich liebe die unglaubliche Dynamik der beiden, die ein unschlagbares Duo abgegeben.

Ich musste wegen der absurden Situationen oft Tränen lachen und dann kommt an einigen Stellen ein so krasser Twist, dass einem wiederum die Tränen vor Rührung in den Augen stehen. Maz Evans fängt die Emotionen gekonnt ein und man fiebert automatisch mit Miriam mit, die einem immer stärker ans Herz wächst. Die gesamte Story ist so packend konstruiert, dass ich das Buch überhaupt nicht zur Seite legen wollte. Sowohl unsere Heldin Miriam, als auch die fantastischen Nebencharaktere, verdienen die vollen fünf Sterne.

 

Mein Fazit:

Unbedingte Leseempfehlung!