Rezension

Kurzweilig mit lustigen Ideen

Over My Dead Body -

Over My Dead Body
von Maz Evans

Bewertet mit 3 Sternen

Sollte dies der Auftakt zu einer Serie sein - und man hat fast den Eindruck - werde ich sicher auch den nächsten Band lesen. "Over my dead body" hat für mich zwar einige Schwächen, aber auch jede Menge unterhaltende Momente. Eine leichte Lektüre, eine Mischung aus Krimi und Geistergeschichte, mit viel trockenem Humor.

Dr. Miriam Price ist Ärztin, Alkoholikerin und - mausetot. Unsichtbar für (fast) alle um sie herum, hadert sie mit ihrem neuen Dasein als Geist, vor allem aber mit der Diagnose "Selbstmord". Denn für Miriam Price steht fest: Nie hätte sie sich selbst das Leben genommen. Ergo war es Mord. Wer aber war dann der Mörder? Und wo ist das Motiv? Zusammen mit ihrer älteren Nachbarin Winnie - eine von wenigen, die Miriam sehen können - macht sie sich an die Auflösung des Falles.

Die Geschichte wird schwungvoll erzählt und verharrt selten längere Zeit in einer Situation, was auch an der Protagonistin liegt, die ernste Angelegenheiten gerne mit saftigen Sprüchen vom Tisch fegt. Das macht das Ganze zwar kurzweilig, manchmal aber auch zu klamaukig. Dabei sprüht es nur so vor lustigen Ideen: Bürokratie ohne Ende an der Pforte zum Paradies, Überlastung im Dies- und Jenseits wegen Corona, Karmapunkte für gutes Benehmen. Miriam Price und ihre anfangs verhasste Nachbarin Winnie sind zudem ein tolles Team. Es macht Spaß zu erleben, wie sich die beiden zusammenraufen, wie sie sich kennen- und schätzen lernen.

Wenn die Auflösung nicht ganz so früh offensichtlich gewesen wäre und es von Zeit zu Zeit Ruhemomente gegeben hätte, hätte ich das Buch allerdings sehr viel mehr genossen. So bleibt es ein netter Zeitvertreib mit kleinen Mängeln, der mich trotzdem neugierig auf etwaige Fortsetzungen macht.