Rezension

Geschichte über das Leben und verpasste Chancen

Ein Tag im Dezember - Josie Silver

Ein Tag im Dezember
von Josie Silver

Bewertet mit 4 Sternen

Laurie sitzt im Bus, Jack an der Bushaltestelle, ihre Blicke treffen sich. Für sie ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie glaubt, dass es auch bei ihm gefunkt hat. Doch sie verpassen sich um wenige Sekunden. Das nächste Jahr über ist sie erfolglos damit beschäftigt ihn zu finden. Eines Tages stellt ihre beste Freundin und Mitbewohnerin ihr ihren neuen Freund vor: es ist Jack. Bestürzt beschließt Laurie zu schweigen, denn sie ist sich nicht sicher, ob Jack sich überhaupt an sie erinnert und natürlich will sie Sarahs Glück nicht zerstören. Für sie beginnt eine lange Zeit der Eifersucht und des Liebeskummers.

Die Geschichte spielt bis zu zehn Jahre nach ihrem ersten Blickkontakt und wechselt in der Perspektive zwischen Laurie und Jack. Beide Protagonisten waren mir sehr sympatisch, ich konnte mich gut in sie hinein versetzen, habe mit ihnen gefühlt, geliebt, gelitten. Teilweise führen sie eine sehr enge Beziehung, sind beste Freunde. Doch das Leben führt sie auch auseinander. Es ist spannend zu beobachten, wie sie neue Bindungen aufbauen und versuchen ihre Ziele zu erreichen. Da man als Leser beide Gefühls- und Gedankenwelten kennt weiß man, dass beide etwas füreinander empfinden, aber scheinbar nie der richtige Zeitpunkt für sie kommt.

Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Familie, Verlust, Entscheidungen, verpasste und neue Chancen und auch darüber sich und anderen seine Gefühle einzugestehen.

Durch die relativ kurzen Episoden und einige Perspektivenwechsel ist das Buch locker und leicht zu lesen. Dabei ist es teilweise traurig und emotional, aber auch sehr schön. Es ist perfekt für die kalte Jahreszeit, weil es eben nicht nur eine gescheiterte mögliche Liebesgeschichte beschreibt, sondern das Leben selber.