Rezension

Gesellschaftskritischer Roman mit Krimi-Einschlag

Malvita -

Malvita
von Irene Diwiak

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman klingt zunächst nach einer beschaulichen Familiengeschichte, entwickelt sich dann aber durch unvermutete spannende Wendungen zum Krimi mit einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik.

Die Mutter der jungen Österreicherin Christina, die gerade von Freund und bester Freundin betrogen wurde, vermittelt ihr zur Ablenkung eine Reise in die Toskana zu ihr bis dahin unbekannten Verwandten, wo sie die Rolle einer Hochzeitsfotografin übernehmen soll. Von der Ankunft in der pompösen Villa an häufen sich Merkwürdigkeiten – z.B.  wurde die ursprünglich beauftragte Fotografin ermordet, ist in der Villa eine ganze Armada an Bediensteten tätig, der jüngste, schon erwachsene Sohn wird allseits verwöhnt und widmet sich ausschließlich seiner Katze, der Onkel ist fast unsichtbar. Die Atmosphäre wird zusehends bedrückender und enger. Christina weiß nicht, dass sie eine Rolle in einer ungewöhnlichen Inszenierung hat.

Der Stil dieses Romans ist so typisch österreichisch, was mir immer wieder gefällt. Er übt eine gehörige Portion Gesellschaftskritik. Rasant ist der Spannungsaufbau mit einer unerwarteten Wendung. Leider bleibt am Ende zu viel offen.