Rezension

gestohlenes Leben

The Woman Who Stole My Life
von Marian Keyes

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Stella Sweeny lebt in Dublin, ist verheiratet und Mutter zweier Teenies. Mit ihrem Leben und Job als Kosmetikerin scheint sie recht zufrieden zu sein. Plötzlich ändert sich jedoch alles......Eine seltene Nervenerkrankung fesselt Stella für fast ein Jahr lang ans Bett - bewungslos und sprachunfähig. In dieser Zeit ist besonders ihr Neurologe Mannix Taylor eine große HIlfe und Unterstützung für sie, ihn hat sie bereits sechs Monate zuvor bei einem Autounfall kennengelernt. Karma? Schicksal? Sie lernt durch Augenzwinkern sich mit ihm zu verständigen und so denkt sich Stella jeden Tag einen neuen weisen Spruch aus.  Mannix sammelt diese und lässt daraus ein Buch erstellen, welches einige Zeit später durch Zufall ein Erfolg in den USA wird. Nach ihrer Genesung trennt sich Stella (endlich) von ihrem Ehemann und fängt eine Beziehung mit Mannix an, zieht nach Amerika und reist mit ihrem Buch durchs Land. Endlich scheint für Stella nun alles gut zu laufen oder?!

 

Meine Meinung:
Die Bücher von Marian Keyes sind eigentlich wunderbare, leichte Storys, die ich immer wieder gerne lese. Bei diesem hier bin ich allerdings hin-und hergerissen. Das Buch ist in verschiedene Zeitenebenen unterteilt geschrieben, man bekommt einen Einblick in die Zeit VOR / WÄHREND ihrer Krankheit und erlebt was NACH ihrer Genesung alles passiert ist, diese Abschnitte wechseln sich immer wieder ab. Die ersten Kapitel lesen sich noch gut, spannend und man ist mit Interesse dabei, doch leider geht ab der zweiten Hälfte dieses Gefühl irgendwie verloren und man schüttelt immer öfters den Kopf über die Protagonisten.
Stella ist symphatisch, liebenswert und recht normal. In der ein oder anderen Situation kann man sich sogar selbst wiederfinden. Während ihrer langen Krankheit lacht und weint man mit ihr, ihre "gezwinkerten" Sprüche und Zitate sind humorvoll wie auch nachdenklich.
Kommen wir zu ihrer Familie. Ihre kinder sind recht speziell ums mal nett auszudrücken. Ihr Sohn benimmt sich wie im Pubertätsdauerzustand, ich mein ein bisschen zickig und rüpelhaft ist ja ganz okay, aber man kanns auch übertreiben. Sein Verhalten ist zu Anfangs ja noch nachvollziehbar aber leider wirds dann zu unerträglich. Auch das Töchterchen kommt nicht viel besser weg. Ihr Mann bzw. Ex-Mann, ist sowas von "seht her ich bin der beste" und dazu aufm mega EgoTrip, der sich von allem trennt um gut dazustehen, so karmamäßig muss man ja fürs nächste leben vorsorgen.
Dann haben wir noch Mannix, er scheint als Gegenpol zu den anderen gezeichnet worden zu sein. Er ist alles, was Stellas Familie nicht ist. Nett, zuvorkommend, humorvoll, ein echter Traumtyp und vorallem für sie da. Und diese Dialoge und Passagen zwischen ihnen, wenn man die beiden beim lesen beobachtet sind witzig, spritzig und traurig.
Einzig der wunderbare und so typische Schreibstil rettet das ganze Buch. Erfrischend und amüsant. Unterhaltsam und locker zu lesen. Eine Interessante Story, abwechslungsreiche Perspektiven, Spannung, Witz, Drama.... es ist alles drin, doch leider geht´s zum Ende hin bergab. Es liegt nicht wirklich an der Story, eher die Charaktere machen einen fertig und selbst Stella ist zum Ende hin nicht mehr dieselbe, arrghh....Schleudertrauma von Kopfschütteln.
Hält nicht ganz das was ich erwartet habe, dennoch vergebe ich gut gemeinte 3 Sterne.

Das Buch erscheint im Mai auch auf deutsch unter dem Titel
"Mittelgroßes Superglück"!