Rezension

Getrübte Festtagsstimmung

Traubenfest -

Traubenfest
von Julie Dubois

Bewertet mit 4 Sternen

Julie Dubois hat den nunmehr vierten Périgord-Krimi vorgelegt, auch mit „Traubenfest“ ist ihr ein vielschichtiger Kriminalroman mit viel Lokalkolorit gelungen, den zu lesen es sich lohnt. Neben Großtante Léonies Kochkünsten und ihren stets kredenzten Köstlichkeiten spürt man die idyllische Landschaft und trifft so mach liebgewonnene Figur aus den Vorgängerbüchern wieder.

Zwei vermisste Mädchen und ein Mordfall trüben die Festtagsstimmung im Périgord, Marie Merciers Wochenende ist vollgepackt mit Arbeit. Gilt es doch, die 16jährige Emma, die Tochter der Winzerin Jeanne Laroussine, zu finden. Kaum hat das mehrtägige Traditionsfest Félibrée begonnen, ist Emma, die mit ihrer Mutter hinter dem Verkaufsstand ihres Winzerbetriebes war, verschwunden. Die Winzerin macht Marie unmissverständlich klar, dass die Suche nach ihrer Tochter Vorrang vor allem anderen hat. Marie ermittelt mit ihrem Kollegen Richard in alle Richtungen und als ein zweites Mädchen abgängig ist, stellt sich die Frage, ob die beiden sich gekannt haben. Kurz danach wird eine männliche Leiche gefunden – auch dieser Tote und die Umstände, die zu seinem Tod geführt haben, geben viele Rätsel auf.

Sie finden einen blutgetränkten Pullover mit einer DNA, die zweifellos zugeordnet werden kann und doch nicht einzuordnen ist, der Fund eines größeren Geldbetrages und ein Testament werfen viele Fragen auf, auch ist von einem lange zurückliegenden Unfall die Rede, eine Spur führt bis nach Spanien und nicht zuletzt sind es geheimnisvolle Fotos mit einem unklaren Motiv. Sind all diese Indizien verwertbare, brauchbare Hinweise?

Ganz schön viel, was da auf Marie und Richard einstürzt. Sie hat ihrer Großtante Léonie versprochen, mit ihr zum Fest zu gehen. Dieses Versprechen wird sie nicht einlösen können. Nur gut, dass Maries Lebenspartner Michel und Léonie sich bestens verstehen und die beiden sich auf dem Fest so manche Gaumenfreude gönnen. Die Beschreibungen all dieser kulinarischen Leckerbissen gehören unbedingt dazu, genau so die malerische Landschaft des Périgord, auch darf natürlich George mit seinen Hängebauchschweinen Augustine und Joseph nicht fehlen.

Sowohl die Vermisstensuche als auch die Mordermittlungen sind abgeschlossen, Marie kommt endlich zur Ruhe und kann sich von Léonie verwöhnen lassen, auch wird ihr Michel ihre anstehenden Urlaubstage versüßen, da bin ich mir ganz sicher. Es war eine wiederum spannende Lektüre, die nächste Herausforderung für die charmante Kommissarin Marie Mercier lässt bestimmt nicht lange auf sich warten.