gewohnt spannend
Bewertet mit 4 Sternen
Dieser Krimi ist der achte Band des schwedischen Autorenduos Hjorth und Rosenfeldt. Im Mittelpunkt steht der Psychologe und Therapeut Sebastian Bergmann, der die Stockholmer Reichsmordkommission bei der Aufklärung von Mordfällen unterstützt.
In diesem achten Band haben die Morde unmittelbar mit Sebastian Bergmann zu tun. Das erste Opfer war eine Mitschülerin Sebastians, das zweite stammt aus seinem beruflichen Umfeld und auch das dritte Mordopfer steht in enger Beziehung zu Sebastian. Alles kreist um die ambivalente Figur des Psychologen, mittlerweile über sechzigjährig, immer noch arrogant und herzlos. Ein Unsympath, der dennoch seine Anziehungskraft auf Frauen nicht verloren hat.
Die Reichsmordkommisssion mit dem ehemaligen und jetzt inhaftierten Kommissar Billy, dem einst genialen Ermittler Torkel, der karriereorientierten Vorgesetzten und nicht zuletzt der neuen Leiterin der Reichsmordkommission Vanja, Sebastians Tochter, bildet einen weiteren Schwerpunkt des Krimis.
Mir hat dieser Krimi um den Antihelden Bergmann, die Mitarbeiter der Reichsmordkommission und ihre Familien sehr gut gefallen. Der Charakter Sebastians wie auch die Charaktere der übrigen Protagonisten werden spannend und psychologisch interessant aufgeblättert. Der Schreibstil ist flüssig, insbesondere die Dialoge ausgefeilt, sowohl die Überheblichkeit und Herzlosigkeit Sebastians als auch die Besonderheiten der übrigen Figuren zeigend. Die Spannungskurve geht zum Ende hin steil nach oben. Bis zuletzt bleibt unklar, wer hinter den Morden steckt.
Dieser achte Teil der Krimireihe läßt sich zwar auch ohne Kenntnis der Vorgängerromane gut lesen, noch mehr Lesevergnügen hätte man jedoch mit deren Kenntnis. Das ist m. E. das einzige Manko dieses Krimis.
Auch dieser Band endet mit zahlreichen Cliffhangern, was das Schicksal Sebastians, seiner Tochter und den ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern der Reichsmordkommission angeht. Man kann also auf eine Fortsetzung der Story hoffen ! Ich bin gespannt darauf und vergebe 4 Sterne und eine große Leseempfehlung.