Rezension

unterschiedliche Zugänge und offene Fragen

Die Schuld, die man trägt -

Die Schuld, die man trägt
von Michael Hjorth

Der Teil der Serie lässt sich mit dem Vorwissen aus den Vorgänger-Büchern angenehm lesen und auch die Hauptcharaktere sowie die Vorgeschichten sind schon bekannt, sodass man als Leser*in schnell wieder in die Geschichte hineinkommt. Mitten in der Serie oder mit dem aktuellen Teil zu starten, würde ich nicht unbedingt empfehlen, da sehr viel vorausgesetzt wird und fehlt bzw. auch nicht erneut erklärt wird und der Lesespaß dann zu kurz kommen würde.

Als Charakter wirkt Sebastian unsympathisch und launenhaft, aber ich mag ihn trotzdem gerne. Teilweise bemerkt man auch eine leichte Veränderung an ihm, er wird milder und ist nicht mehr dauerhaft grantig und unverschämt seinen Mitmenschen gegenüber, aber dann hat er wieder Rückfälle, da kann man nur den Kopf schütteln. Neue Charaktere, wie Cathy, die in diesem Teil erstmals auftritt, finde ich ebenfalls interessant und würde mich freuen, noch mehr von ihr und ihrem bisherigen Leben zu erfahren.

Die Geschichte ist vielschichtig aufgebaut, da sie aus mehreren Handlungssträngen und unterschiedlichen Zugängen startet, die am Ende zusammengeführt werden. Somit wird die Spannung aufrechterhalten. Der Ermittlungsfall rückt durch die persönlichen Schicksalsschläge und durch das Drama um Billy zeitweise fast in den Hintergrund, kommt aber wieder in den Mittelpunkt zurück. Am Ende werden nicht alle Fragen restlos aufgeklärt, es bleiben einige Fragen offen, was die Hoffnung auf einen baldigen nächsten Teil wachsen lässt.