Rezension

Gleiche Stärken und Schwächen wie sein Vorgänger

Der Zorn der Asirim - Bradley Beaulieu

Der Zorn der Asirim
von Bradley Beaulieu

Bewertet mit 4 Sternen

Çedas Rachefeldzug unter der brennenden Wüstensonne in der legendären Bernsteinstadt geht in die zweite Runde. Ach wenn der erste Band nicht perfekt war freute ich mich sehr darauf wieder in dem Gewimmel der Wüstenperle Sharakhai einzutauchen.

Die selben Stärken ...
Ähnlich wie auch beim Vorgänger hat mich Beaulieus atmosphärischer Stil wieder sofort in die Wüstenstadt eingezogen. Der Autor schafft es auf wunderbare Art und Weise Sharakhai zum Leben zu erwecken. Das Gewusel der Basare, die Lebhaftigkeit der Straßen und die Pracht der Paläste. Man braucht kein besonders fantasiereiches Kopfkino um Sharakhai vor Augen zu haben, nein. Das geschieht hier von ganz allein, sodass man die exotischen Düfte der Gewürze und Blumen schon fast in der Nase hat und den Wüstensand unter den Zehen spürt. Herrlich. Darüber hinaus lernt man in diesen band auch noch ein bisschen mehr als nur die Stadt im Herzen der Wüste kennen und auch hier beweist Beaulieu Liebe zum Detail.

Auch Çeda konnte mich wieder überzeugen, wenngleich ich manchmal nicht alle ihrer Entscheidungen guthieß, so ist sie als Charakter dennoch ganz toll gezeichnet. Sie macht Fehler, zweifelt und ist damit überaus menschlich und authentisch. Dennoch ist sie eine starke und taffe frau. Die Nebencharaktere brauchen sich jedoch nicht vor Çeda zu verstecken. In diesen Band hat es mir vor allem der Antagonist Hamzakiir, den ich überaus faszinierend fand.

Die selben Schwächen ...
Leider punktet der zweite Band nicht nur mit denselben Stärken wie sein Vorgänger, leider übernimmt er auch dieselben Schwächen. Denn auch in diesem Wüstenabenteuer schlichen sich immer wieder zähe Passagen ein. Ironischerweise ist Çeda selbst frustriert über den Stillstand und ich als Leser war es leider Gottes öfters auch. Besonders das Training und der Alltag bei den Töchtern der Klingen gestaltet sich als nun ja zäh. Immerhin: Während beim ersten band das Tempo erst langsam anstieg und zum Ende sein Höhepunkt erreichte, belohnt uns „Zorn der Asirim“ mit immer wieder zwischengestreuten spektakulären Momenten die einen wachrütteln und die Spannung und Neugierde wieder deutlich anheben, vom spannenden Finale mal abgesehen.

Fazit:
Auch wenn auch dieser Band mit Längen zu kämpfen hat, genieße ich weiterhin Çedas Weg zum Sturz der Könige und bin weiterhin gespannt wie es weiter geht. Man muss zwar Zeit und Geduld mitbringen um diese detailreiche Reihe zu lesen, sie hat aber dennoch definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient.