gnadenlos
Bewertet mit 4.5 Sternen
Dieses jetzt neu aufgelegte Buch begründete den inzwischen beträchtlichen Ruhm des Autors Edouard Louis und gilt als bedeutendes Werk über einen Zustand. Es ist autofiktional im Sinne von Annie Ernaux gehalten. Der junge Eddy wird schon als Kind in der Schule gemobbt und teilweise wird er auch in der Familie ausgegrenzt. Der Vater ist ein rauer Typ, der keinen Zugang zu seinem sensiblen Sohn hat, die Mutter schwankt zwischen hilflos und gleichgültig. In späteren Büchern wird sich der Autor noch ganz den Eltern widmen, doch auch schon hier haben sie ihre Kapitel.
Es ist aber die ganze Gesellschaftsschicht im dörflichen Frankreich, die sich so intolerant verhält.
Erst ganz am Schluß des Buches öffnet sich Eddy eine Chance.
Dass Edouard Louis das so gnadenlos erkennt und beschreibt, verleiht dem Buch die hohe Wirkung.