Rezension

Grauenhafte Spannung

Christine
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich Dead Zone gelesen hatte, war Christine für mich wieder ein richtig, richtig guter King-Roman.

 

Dennis und sein Freund Arnie sind quasi unzertrennlich, auch wenn sie kaum unterschiedlicher sein könnten. Dennis ist sportlich, nicht unbeliebt und wächst in einer typischen Mittelstandsfamilie auf. Arnie ist eigentlich ein typischer, verwöhnter Streber, aber mit einem tollen Humor und den ungewöhnlichen Hobby der Mechanik. Als die Freunde „zufällig“ an einem alten 58er Plymouth Fury vorbei fahren, ist es um Arnie geschehen. Und Dennis muss hilflos dabei zusehen, wie dieses Auto, Christine, seinen Freund verändert.

 

Christine ist in vielen Aspekten ein typischer King – viele Perspektiven, einen Fokus auf (menschliche) Beziehungen und das unheimliche Gefühl, dass etwas passieren wird. Fantastisch!!! Hier hat King meiner Meinung nach seine Fähigkeiten perfekt eingesetzt. Positiv war auch die enorme Bildhaftigkeit, die er nicht in jedem Roman so umsetzen kann. Nicht nur subtil ist der Horror erfahrbar – entsetzliche Bilder entstanden beim Lesen vor meinen Augen. Ich fand auch alle ProtagonistInnen nachvollziehbar, natürlich und in weiten Teilen sympathisch, was dazu führte, dass ich selbst die eher uninteressanten technischen Aspekte gerne gelesen habe.

 

Das war für mich auch der einzige Haken an dem Roman. Stark auf alte Autos fixiert (logisch) wirkte er für mich manchmal wie in einer Fremdsprache geschrieben. Manchmal war es gar als würde ich einen historischen Roman lesen – welches Auto kann man noch ohne Computer reparieren und komplett neu aufsetzen? Allerdings störte das beim Lesefluss nicht. Ich habe den Wälzer dennoch in kürzester Zeit verschlungen und erwäge sogar, ihn mir neu zu kaufen (ich hatte ein zerlesenes Bücherschrank-Exemplar).

 

Fazit: Eindeutig eines der Meisterwerke Kings! Christine hat mich trotz des Fokus auf Autos komplett überzeugt.