Rezension

Gravur in den Knochen

Der Pfirsichgarten -

Der Pfirsichgarten
von Melissa Fu

Bewertet mit 3 Sternen

"Eine Geschichte zu kennen heißt, sie immer in sich zu tragen, wie eine Gravur in den Knochen, auch wenn sie für Jahrzehnte vergessen scheint."

Solche Satzperlen hätte ich gern mehr gefunden. Leider entfaltete sich der Zauber der Geschichte für mich vor allem auf dem traumhaften Cover. Im Innern des Buches verfällt Melissa Fu leider überwiegend in einen nüchternen Berichtsstil, was umso mehr verwundert, weil die Story auf der Herkunft ihres eigenen Vaters beruht.

In der Danksagung wird offengelegt, dass sie sich mit dem Buch auch einen Reim auf die Geschichte Chinas im 20. Jahrhundert machen wollte. Eigentlich bleibt aber vieles davon im Vagen, zumal ein Großteil des Buches in den USA spielt.

In bin der Story von Meilin, die mit ihrem kleinen Sohn Renshu vom kriegsgebeutelten China nach Taiwan flieht, über viele Seiten gefolgt und hatte trotzem selten das Gefühl, ihnen richtig nahezukommen. Renshu wandert später in die USA aus und gründet dort eine Familie. Seine Tochter ist wohl als Alter Ego der Autorin zu sehen.

Die chinesischen Legenden, die Meilin Renshu in seiner Kindheit erzählt, nehmen leider nur verschwindend geringen Raum ein, so dass dem Roman für mich leider das Funkeln fehlte.