Rezension

Grossartige Familiengeschichte

Der Pfirsichgarten -

Der Pfirsichgarten
von Melissa Fu

Bewertet mit 4.5 Sternen

DER PFIRSICHGARTEN
Melissa Fu
1938: Meilins Ehemann Dao Xiaowen fällt im 2. Japanisch-Chinesischen Krieg. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie mit ihrem 4-jährigen Sohn Renshu, ihrem Schwager und dessen Familie aus ihrem Chinesischen Heimatdorf fliehen müssen. Verfolgt von japanischen Bomben fliehen sie mit dem Karren, per Boot und zu Fuss.
Obwohl ihr Schwager ein einflussreicher Mann ist, ist das Essen und der Wohnraum knapp. Ihre Schwägerin ist eine mistgünstige Frau und verpasst keine Gelegenheit Meilin zu schikanieren.
Kaum ist der Japanisch-Chinesische Krieg vorbei, beginnt der 2. Weltkrieg. Als die japanischen Bomben auf die Häuser fallen, flieht die Familie erneut, doch das Schicksal meint es dieses Mal nicht gut mit ihnen, denn Meilin und Renshu werden von dem Rest der Familie getrennt. In Shanghai angekommen, schlägt sich Meilin mit Gelegenheitsjobs durch. 
Doch auch hier hält der Frieden nicht lange, denn der chinesische Bürgerkrieg löst eine erneute Fluchtwelle aus. Immer mit der Angst vor den Kommunisten und den vielen Spitzeln im Nacken, verlassen Meilin und Renshu Shanghai und fliehen nach Taiwan. 
In Taipeh ankommen, kommt die kleine Familie zur Ruhe. 
Renshu ist ein fleißiger und guter Schüler und bekommt ein Stipendium in Amerika. 1960 trennen sich die Wege von Meilin und Renshu zum ersten Mal. Doch auch im fernen Amerika hat das Regime der Volksrepublik China seine Bürger unter Beobachtung, kontrolliert und diszipliniert die nicht linientreuen Chinesen im Ausland und bestraft die zurückgebliebenen Familienmitglieder in China und Taiwan.
Der Pfirsichgarten ist eine erfundene Geschichte, gespickt mit realen Erlebnissen, die Melissa Fus Vorfahren wirklich erlebt haben.
Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht ganz leicht. Melissa Fu hat einen eigenwilligen Schreibstil. Doch nach 100 Seiten hat mich das Buch dann voll in seinen Bann gezogen und die vielen kleinen Geschichten und Lebensweisheiten gefielen mir ganz besonders gut. Ich musste einfach wissen, wie es mit der Familie weitergeht und konnte das Buch dann kaum aus der Hand legen.
Fazit:
Eine grossartige Familiengeschichte, einfühlsam, aber auch voller schrecklichen Schilderungen von einer Familie im gebeutelten China.
4½ Sterne