Rezension

Grete und Sina, zwei ABF

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder - Annette Langen

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder
von Annette Langen

Grete und ihre ABF (allerbeste Freundin) Sina sind wie Schwestern. Grete lebt mit ihrer Mutter allein, die ihre Arbeit als Umweltschützerin auch im Privaten voll auslebt, Sina lebt mit ihrem Vater allein.
Eines Tages bringt Henry, einer der wenigen netten Jungs in ihrer Klasse eine Schachtel zerbrochener Glückskekse mit in die Schule und verteilt diese. Alle außer Grete und Sina haben verschiedene Sprüche in ihnen, nur die beiden haben genau den selben: "Deine Familie wird größer werden".
Da die beiden nichts dem Zufall überlassen wollen, kommen sie auf die verrücktesten Ideen, wie man Gretes Mutter mit Sinas Vater verkuppeln könnte. Aber wenn das mal so einfach wäre ...

Die Idee des Buches ist nicht neu, wurde aber von der Autorin Annette Langen sehr schön umgesetzt.
Das Aufeinandertreffen der beiden Elternteile, die sich bislang nur vom Telefon kannten, bringt schon gleich beim ersten Treffen die Gemüter zum platzen. Gretes Mutter spielt die Umweltschützerin, als sie die irre Weihnachtsbeleuchtung bei Sina zu Hause sieht. Da stehen sich plötzlich zwei Welten gegenüber.
Grete und Sina sehen ihre wundervolle Idee im Nirvana verschwinden, aber da kommt ihnen schon die nächste Idee.

Ich wurde mit diesem Buch, das für Kinder ab 10 Jahre ist, sehr gut unterhalten. Auch wenn man sich beizeiten denken kann, wie es ausgehen wird, ist es doch interessant zu erleben, wie die Autorin den Weg meistert.
Das Buch spielt in der Vorweihnachtszeit und die beiden Mädchen haben nur ein Ziel, Weihnachten eine Familie zu sein. Die Wege, welche sie dazu einschlagen, zeugen von Fantasie.
Einige ihrer Ideen fanden die Eltern jetzt nicht wirklich erbauend, wie zum Beispiel das Singen auf der Straße für Geld.
Aber sie geben nicht auf und das macht die beiden sehr sympathisch.

Es ist ein Buch, bei dem ich während des Lesens schmunzeln musste, was die beiden so aushecken und auf welche absurden Ideen sie so kommen.
Selbst die Eltern, an einigen Stellen eingefahren und übertrieben gezeichnet, bereichern das Buch.

Das Buch wurde in 24 Kapiteln geschrieben, so dass man, wenn man es denn möchte, an jedem Tag während der Adventszeit eines lesen kann. Mir wäre es zu wenig und ich glaube, auch Kinder, die gern lesen, werden sich nicht soviel Zeit lassen.
Es wurde aus der Perspektive von Grete in der Ich-Form geschrieben, so dass man als Leser hautnah bei allen Umsetzungen ihrer Ideen dabei ist.

Was mir sehr gut gefällt, ist das liebevoll gestaltete Cover. Die Abbildungen der Mädchen und des Hundes entsprechen genau den Beschreibungen der Protagonistinnen und des Hundes, so dass man sich die beiden sehr gut so vorstellen kann.

Ich hatte Spaß mit dem Buch und empfehle es daher auch sehr gern weiter.