Rezension

Großartig erzählte Geschichte, die sich auch hervorragend als Schullektüre eignen würde

Das rote Band der Hoffnung -

Das rote Band der Hoffnung
von Lucy Adlington

Bewertet mit 5 Sternen

"Das rote Band der Hoffnung" von Lucy Adlington erzählt die Geschichte von dem Alltag im KZ Ausschwitz- Birkenau, in das die 14jährige Ella 1943 direkt von ihrem Schulweg verschleppt wird.

Hier schildert sie ihr Leben und das ihrer Mitgefangenen auf eine Art und Weise, die mich zutiefst bewegte.

Ella ist für ihre 14 Jahre groß und macht sich dies zu Nutzen, um in der Nähwerkstatt arbeiten zu können. Hier ist es sauberer und es werden Kleider für Kundinnen hergestellt, aber falls eine Kundin unzufrieden mit dem Ergebnis ist, so kann das den Tod der Näherin bedeuten, da sie dann aus der Werkstatt ausgeschlossen wird und andere Arbeit verrichten muss, die sie mehr auszehren wird. Ich weiß nicht, wie ich den Schreibstil genau in Worte fassen soll, denn er ist direkt, offen und so schrecklich das Geschehen auch ist , trotzdem liegt eine gewisse Leichtigkeit in ihm.

 

Vielleicht ist die Geschichte deswegen auch so besonders gelungen , weil sie zeigt wie nah Schönes und Grauenvolles beieinander liegen. Eine von den anderen Mädchen, zu dem Ella eine Freundschaft entwickelt, ist Rose, die irgendwann Märchen bzw. Geschichten während der Arbeit zu erzählen beginnt. Sie lässt dadurch die Mädchen und Frauen eine kure Zeit die grauenvolle Realität vergessen und diejenigen, die ihr zuhören schöpfen eine gewisse Kraft daraus. Rose ist die Protagonistin, die in keiner Sekunde ihre Menschlichkeit verliert und ich ihren Mut und Stärke bewundere, aber gleichzeitig besonders Angst um sie habe. Kleinste Fehlverhalten und das kann einfach alles sein, entscheiden über Leben und Tod. Jede versucht auf ihre Weise zu überleben und während dadurch Verrat und Rivalität um Macht Aufschub geleistet wird, gibt es aber auch manchmal Solidarität.

Ich habe schon viele Geschichten über diese Zeit gelesen, aber dieser Roman hat mich extrem beeindruckt. Am Ende des Roman weiß ich, dass es die Näherinnen von Auschwitz tatsächlich gab, obwohl es sich nicht um Ella, Rose, Mina und die anderen Frauen in dem Roman handelt, denn sie sind fiktiv.

Wie der Titel schon ausdrückt, geht es auch um Hoffnung und dieser Roman birgt eine gewisse Hoffnung.

Ein ganz besonderes Jugendbuch - eignet sich jeoch ebenso gut als Lektüre für Erwachsenen - , von dem ich mir wünschen würde, dass es auch als Taschenbuch erscheinen und Schullektüre würde.

Absolute Leseempfehlung!