Großstadtabenteuer
Bewertet mit 4 Sternen
„Love me, Berlin“ von Nicole Klein erzählt eine sommerleichte Lovestory, die einen zweiten Blick wert ist.
Die 26-jährige Vero besucht ihre beste Freundin in Berlin und ist vom Großstadtleben leicht überfordert. Vero kommt aus einer ländlichen Gegend nahe Stuttgart und ist auch ansonsten so ziemlich das Gegenteil von einem angesagten Hipster. Im Trubel der Großstadt stößt sie mit dem attraktiven Tom zusammen, der ihr spontan aus einer Notlage hilft. Vero will sich eigentlich nur bedanken, aber gleichzeitig kann sie sich dem unwiderstehlichen Charme von Tom nicht entziehen. Er zeigt ihr, wie wunderschön die Sommertage in Berlin sein können und Vero erlebt mit ihm ungeahnte Abenteuer. Aber da ist noch eine andere Seite von Tom, die Vero bisher verborgen blieb.
Die Autorin drückt es mit ihrem Titel sehr treffend aus. Berlin verschluckt dich, kaut dich durch und spuckt dich wieder aus. Entweder stehst du auf, schüttelst dich kurz und lachst darüber oder du fliehst zurück dahin, woher du gekommen bist. Für welche Variante sich Vero entscheidet und ob Berlin letztendlich lieb zu ihr ist, wird sich im Laufe der Handlung zeigen.
Ein Zusammenstoß mit Folgen sorgt für Herzflimmern und eine ziemliche Gefühlsachterbahn, denn Tom hat mehrere Seiten, die nicht alle unbedingt liebenswert sind. Dafür ist seine Figur unglaublich facettenreich und alles andere als langweilig. Wobei auch Vero keinesfalls langweilig ist, sondern eher zurückhaltend und vorsichtig. Hier treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander, die im Sog der Großstadt emotional durchgewirbelt werden.
Das Buch erzählt jedoch nicht nur eine ganz normale Liebesgeschichte, sondern hat einen Twist, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte und der absolut heftig ist. Dadurch dreht sich die komplette Story, deren geschickte Konstruktion erst dann wirklich deutlich wird.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die sympathischen Charaktere wachsen einem schnell ans Herz. Ob Vero und Berlin oder vielleicht auch Tom ein Happy End haben, sollte man unbedingt selbst lesen.
Mein Fazit:
Ich gebe für diese ungewöhnliche Lovestory gern eine Leseempfehlung!