Rezension

Grusel in einer alten Villa

In unserer Schule spukt's – Das Geheimnis der Villa Einsiedel -

In unserer Schule spukt's – Das Geheimnis der Villa Einsiedel
von Susan Niessen

Bewertet mit 4 Sternen

„Zufrieden nahm Direktor Knödel noch einen Schluck Kaffee. Sein Blick glitt wieder hinüber zu der Standuhr. Dann verschluckte er sich und musste husten. Was war denn das?

Schwerfällig erhob er sich aus seinem Sessel und stellte sich vor die Uhr. Tatsächlich. Sie war stehen-geblieben.

Beide Zeiger standen auf der Zwölf.

In diesem Moment gongte es zur großen Pause.“

Im fiktiven Ort Marode zerstört ein Tornado das Schulgebäude. Die Grundschüler kommen bald aus den Sommerferien zurück und eine schnelle Lösung muss her. Zur gleichen Zeit wird es für die alte Frau von Einsiedel unmöglich allein in ihrer großen Villa zu leben. Da liegt es doch nahe, das nun leer stehende Gebäude vorübergehend als Schulgebäude zu nutzen.

Aber lebt wirklich niemand mehr in der alten Villa? Immer wieder gesehen eigenartige Dinge und einige Schülerinnen beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen.

„In unserer Schule spukt’s“ ist eine schön erzählte Geschichte für junge Leser (der dritten Lesestufe etwa). Man kann mitfiebern, rätseln und sich gruseln. Allerdings endet die Geschichte doch sehr abrupt. Zumal der Klappentext vermuten lässt, dass es in der Geschichte um die Schüler und das Gespenst Otto geht. Dem ist aber nicht so. Otto hat seinen Auftritt erst wenige Seiten vor Ende des Buches. Vielmehr geht es darum, dass die Ereignisse unerklärlich scheinen und man noch nicht so recht weiß, ob es und wenn ja, wer denn da in der Villa Einsiedel spukt. Diese Spannung wird einem genommen, wenn man den Klappentext gelesen hat.

Zudem ist manches nicht ganz stimmig (Warum müssen die Geisterkatzen gefüttert werden?) und die demenzkranke Frau von Einsiedel, die gegen ihren Willen in einem Seniorenheim untergebracht wird („Es ist doch ein bisschen wie ein Gefängnis“), bringt eine sehr traurige Komponente in die Geschichte. Auch der Tod von Kindern wird thematisiert. Letzteres schien für meinen Sohn (8 Jahre) allerdings nicht belastend zu sein.

Er möchte der Geschichte 4 von 5 Sternen geben, denn er fand sie sehr spannend und unterhaltsam. Er wünscht sich allerdings, dass sie noch weiter erzählt wird, denn sie scheint am Ende des Buches gerade erst anzufangen.