Rezension

Guernsey-Krimi mit viel Lokalkolorit

Kalt lächelt die See -

Kalt lächelt die See
von Ellis Corbet

Bewertet mit 4 Sternen

Vor der Küste Guernseys wird ein verlassenes Segelboot entdeckt, von dem Ehepaar Hamon, das das Boot gemietet hatte, keine Spur. An Bord jedoch wird Blut entdeckt. Was ist passiert? Das Ehepaar ist auf der Insel bekannt, denn vor zwei Jahren ist ihre Tochter spurlos verschwunden, die zweijährige Ava. Hängen die beiden Fälle zusammen?
DI Kate Langlois beginnt mit ihren Ermittlungen, ihr zur Seite steht der neue Kollege Tom Walker, der einen überkorrekten Eindruck macht und sich mit Kate erst arrangieren muss, da diese ihren Job eher leger ausübt und guten Kontakt zu den Einheimischen für sehr wichtig hält. Walker kommt aus London, und man fragt sich, warum er diesen großen Schritt auf die Kanalinseln gemacht hat.
Zunächst einmal muss ich die Autorin sehr loben für die Gestaltung des Covers. Denn außer der maritimen Szene am Meer sind am Himmel in den Wolken die Umrisse der Insel Guernsey zu erkennen. Das hat mir gleich auf Anhieb gefallen. Außerdem gefällt mir der geographische Hintergrund des Kriminalromans ausgezeichnet, denn nach so vielen feinen Details ist mein Wunsch, mal dort Urlaub zu machen, noch größer geworden.
Auch der Fall in sich ist schlüssig und gut konstruiert, obwohl er in einigen Bereichen ein wenig unrealistisch erscheint. Auch die Ermittlungen kommen nur sehr langsam in Gang, was in der ersten Hälfte für Langatmigkeit sorgte. Dies wurde allerdings wettgemacht durch eine sehr spannende und rasante zweite Hälfte.
Die Ermittlerin Kate Langlois ist mir irgendwie zu perfekt, sie hat immer den richtigen Riecher und übertrumpft die anderen. Da erscheint mir ein Ermittler, der auch mal die falsche Fährte verfolgt, wirklichkeitsnäher.
Insgesamt war das Buch durch den flüssigen Schreibstil angenehm zu lesen und hat mir unterhaltsame Stunden bereitet. Auch konnte ich gut miträtseln. Gern werde ich auch weitere Bände in dieser Reihe kennenlernen.