Rezension

✎ Gunvor A. Nygaard - Inger oder Jede Mahlzeit ist ein Krieg

Inger oder Jede Mahlzeit ist ein Krieg
von Gunvor A. Nygaard

Vor 2 Jahren hatte ich dieses Buch schon einmal gelesen. Ich erinnere mich genau, dass es mir nicht zusagte. Da ich keine Rezension geschrieben habe, habe ich mir das Büchlein einfach noch einmal geschnappt und muss feststellen: Es gefällt mir noch immer nicht.

Das Gute an der Geschichte ist, dass sie aus Ingers Sicht erzählt wird. So finden Jugendliche meist leichter einen Zugang zur Protagonistin. Meiner Meinung nach ist die Lektüre jedoch gar nicht für Menschen in diesem Alter geeignet.

Die Grundstimmung ist sehr negativ. Das ist bei solch einem Thema gar nicht schlimm. Schließlich möchte die Autorin Jugendliche und Erwachsene sensibilisieren. In Ingers Gedanken werden sich auch viele junge Menschen wiederfinden. Und doch war es mir zu viel.

Man wird in eine Welt hineinkatapultiert, aus der es kein Heraus mehr gibt. Man erlebt sehr viele Tiefpunkte - nicht nur auf Ingers Seite - mit. Gunvor A. Nygaard zwingt einen, hinzuschauen. Doch in meinen Augen ist diese Strategie bei dieser Materie nicht angebracht. Junge Menschen müssen an die Hand genommen werden. Man muss ihnen helfen.

... und dann ist am Ende auf einmal alles wieder gut mit Inger. Woher kommt dieser Wandel? Was ist passiert? Dazu gibt es keinerlei Erklärungen. Man wird allein gelassen mit der Situation. Und das finde ich unverantwortlich!

Ich kann daher keine Leseempfehlung aussprechen - schon gar nicht für Betroffene. Wenn es im Hintergrund jemanden gibt, mit dem man reden kann, dann kann man das Werk mal zur Hand nehmen, denn es bringt wirklich die Gefühle aller super rüber. In unserem Schrank wird es jedoch keinen Platz finden.