Rezension

Gut, aber der Funke ist nicht ganz übergesprungen

Darkness -

Darkness
von Emilia C. Kingston

Bewertet mit 3 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe mit leichtem Cliffhanger!

 

Triggerwarnung: Entführung, Trauma, Vergewaltigung, Panikattacken, Flashbacks!

 

 

Matt schätzt die Einsamkeit. Die Bewohner des Ortes zogen es sowieso vor, ihm nicht zu begegnen und ihm ging es da ähnlich. Eine der wenigen Personen, die er an sich heranlässt ist seine Schwester Cathi, die ihm nun ein ziemlich großes Problem bereitet, denn zusammen mit ihr findet Matt eine schwer verletzte junge Frau vor seiner Hütte und Cathi besteht darauf, dass sie nicht transportfähig ist. Der Sheriff, der Matt nicht leiden kann, versucht natürlich einen Weg zu finden, ihm das irgendwie anzuhängen und als die schöne Unbekannte erwacht und in Panik gerät, tut Matt das dümmste, was er tun kann, er behauptet ihr Ehemann zu sein. Er ahnt nicht, dass die Bedrohung vor der „Emma“, wie er sie tauft, geflohen ist, noch immer da draußen ist.

 

 

Natürlich war es total bescheuert von Matt, „Emma“ vorzulügen ihr Ehemann zu sein, das wird ihm selbst schon sehr schnell klar, aber er kann es nicht einfach wieder zurücknehmen. Cathi und auch der Arzt, den sie zu Hilfe gerufen haben, haben eindrücklich dargelegt, in welch schlechtem Zustand Emma ist und dass sie ganz klar die Hölle überlebt hat. Zahllose Blutergüsse überall auf ihrem Körper und eindeutige Anzeichen einer Vergewaltigung.

Eigentlich will Matt sie sofort wieder loswerden, aber da ist auch ein Teil von ihm, der genau das Gegenteil will, der Emma beschützen will.

 

Dass Emma total verwirrt und verängstigt ist, wundert niemanden. Durch Flashbacks und Albträume erfährt man nach und nach, was ihr widerfahren ist und das ist echt heftig. Man fragt sich mal wieder, wie Menschen bloß so böse sein können.

 

Ich mochte Matt und Emma sehr gern. Die Dynamik zwischen ihnen wechselt immer wieder im Verlauf der Handlung, aber ich fand es unglaublich süß, wie Matt immer versuchte, Emma zu beschützen und zu unterstützen. Allerdings empfand ich die Gefühle der beiden, vor allem die von Emma oft auch als „oberflächlich“. Sie wurden benannt, aber dann ging es schnell weiter mit anderem, ohne dass diesen Gefühlen auf den Grund gegangen oder Raum eingeräumt wurde.

 

Die Spannungshandlung fand ich sehr interessant, allerdings hatte ich schon sehr früh einen Verdacht – sobald das erste Mal die Rede davon war. Ich muss hier leider recht kryptisch bleiben, sonst spoilere ich. Ich war mir sicher, was dahintersteckte und hatte damit auch recht. Das an sich hat mich nicht gestört, ich fand es nur schade, dass ich Emmas Verhalten im Vorfeld nicht nachvollziehen konnte.

 

 

Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht. Die Protagonisten waren mir sympathisch und die Spannungshandlung war auch sehr interessant. Stellenweise sind die Flashbacks und das, was Emma angetan wurde, echt heftig.

Ich fand es schade, dass die Gefühle immer wieder nur kurz benannt, aber nicht weiterverfolgt wurden. Ebenso, dass Emma ab einem bestimmten Zeitpunkt auf eine Weise handelte, die ich nicht nachvollziehen konnte. Das ergab für mich einfach keinen Sinn.

Mir war sehr schnell klar, was dahintersteckte, aber das hat mich nicht gestört. Allerdings blieb für mich noch manches offen, was Sinn macht, es geht ja noch weiter mit der Reihe. Der kleine Cliffhanger kam für mich aber sehr abrupt. Ich hätte erwartet, dass Emma und Matt das letzte Wort haben würden.

 

Es gibt ein paar Fehler im Buch, aber nicht übermäßig viele, sodass sie bei der Sternevergabe keine Rolle spielen.

 

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne. Ich fand es interessant und spannend, aber der Funke ist nicht wirklich übergesprungen.