Gut, aber nicht so gut wie die Vorgänger
Der finale Band der Plötzlich Fee-Reihe wird nicht wie gewohnt aus der Sicht von Meghan erzählt, sondernvon Ash. Einerseits hat mir das die Möglichkeit gegeben, ein bisschen mehr über den sonst so stillen und verschlossenen Winterprinzen herauszufinden, andererseits fehlte mir die lebensfrohe und ein bisschen verpeilte Meghan aber schon. Ihre Auftritte sind nämlich rar gezählt in Band 4 und ich muss zugeben, dass ich sie schon ein kleines bisschen vermisst habe. Dafür konnte Puck einen Teil dieser Lücke füllen und mich mit seinem Humor zum Lachen bringen, Ash wiederum auf den Keks gehen. Zwischen den beiden kommt es zu einigen witzigen Schlagabtäuschen, die Ashs Reise um einiges unterhaltsamer machen. Aber nicht nur Puck begleitet Ash auf seinem Weg, sondern auch Grimalkin ist wieder dabei und hat die Rolle des Wegweisers übernommen. Generell ist Grim einer meiner liebsten Charaktere der Reihe und kann mich auch in Band 4 wieder mit seiner Scharfsinnigkeit und Hochnäsigkeit begeistern. Doch das Trio bleibt nicht lange zu dritt, sondern bekommt noch Unterstützung, von Freunden, die man für Feinde hielt und lange verschollen geglaubten Gefährten.
Die Reise, die die Gruppe antreten muss, ist lang und beschwerlich und hat wieder einmal die schönsten aber auch gefährlichsten Seiten des Nimmernie gezeigt. Aber auch am Ziel angekommen, kann sich noch nicht ausgeruht werden, denn es gilt gefährliche Prüfungen zu meistern und sich die wichtigste aller Fragen zu stellen: Möchte ich eine Seele?
Julie Kagawa hat mal wieder bewiesen, über wie viel Fantasie und Einfallsreichstum sie verfügt, welche fürtolle Ideen sorgen, die sie geschickt in ihre Geschichte einbaut. Auch wenn das Buch seine Längen hatte, besonders während der langen Reise, war es doch spannend und fesselnd und hat nicht nur mitactionreichen Kämpfen, sondern auch gefühlvollen Gedankengängen überzeugen können. Ash muss wohl die schwierigste Entscheidung treffen, die es gibt und getrennt von seiner Meghan erstmal einen klaren Kopf bekommen und sich über seine Gefühle klar werden.
Schade fand ich allerdings, dass dieser ganze Prozess von der Reise bis zu den Prüfungen so lange und ausführlich beschrieben wurden, das Ende dagegen jedoch so kurz und knapp ausgefallen ist, ohne befriedigende oder ausreichende Erklärung (Ich hoffe, ihr könnt einigermaßen verstehen, was ich meine. Meine Kritik ist ohne zu spoilern schwer in Worte zu fassen).