Rezension

Gute Geschichte aber schon etwas angegraut

Die Insel des Magiers
von Tad Williams

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich von Tad Williams "Otherland" Reihe absolut begeistert war, bin ich auf die Insel der Magier gestoßen, welches 1995 erschienen ist und sicherlich eher eines der Frühwerke darstellt. Es wird die Geschichte aus Shakespeares "Sturm" erzählt, aus der Sicht des Kaliban. Heute, 25 Jahre nach erscheinen des Buches, ist es dich stark angegraut.
Geschichte:   Kalibans Mutter wird als Hexe dem Meer ausgesetzt, nicht ohne ihr vorher die Zunge herauszuschneiden. Schwanger treibt sie auf einer einsamen Insel an und zieht ihren Sohn " Kaliban" der damals noch keinen Namen hat und auch nicht sprechen konnte, weil niemand da war, der es ihm beibringen konnte. Beide entdecken die Insel für sich und überleben. Der tägliche Kampf um Essen und das entdecken der Insel nimmt Ihre volle Aufmerksamkeit auf sich. Als seine Mutter stirbt, lebt Kaliban lange Zeit alleine für sich, bis ein gestrandetes Schiff 2 weitere Personen auf die Insel bringt...
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Kaliban, der lange Jahre später auf das Festland aufbricht um sich zu rächen. Doch wegen was und warum ?  Stück für Stück wird die Geschichte der Insel erzählt und die Hintergründe, wobei der Erzählstil schon damals sehr gut war und das kleine Buch mit seinen 173 Seiten schnell gelesen ist. Da ich die Geschichte von Shakespeare nicht kannte, war zumindest kein Vergleich möglich, aber anscheinend konnte bereits Shakespeare schon Fantasy schreiben...
Die Personen sind gut dargestellt und ausführlich beschrieben, so dass die eigene Phantasie durchaus in das Buch hineinfindet aber eine gewisse Naivität lässt sich einfach anhand des Alters der Geschichte nicht leugnen. Vielleicht hätte ich einen Stern mehr vergeben, wenn da nicht am Ende auf der Insel etwas passiert wäre, was mir dann doch zu naiv war.
Gute Geschichte mit einem sehr guten Erzählstil, aber konnte mich jetzt nicht dazu bewegen, es jedem zu erzählen. Wer auf Frühwerke von Tad Williams steht und wie ich die Entwicklung im Schreiben beobachtet , für den ist es sicherlich reizvoll, ansonsten muss man das nicht gelesen haben.