Rezension

Gute Unterhaltung mit einigen Schwächen!

Sommernachtsfunkeln - Beatrix Gurian

Sommernachtsfunkeln
von Beatrix Gurian

Das Cover von 'Sommernachtsfunkeln' hat mich schon vornherein begeistert und macht sich gut als Schmuckstück in meinem Bücherregal. Das Äußere konnte bei mir also schon punkten, aber ob das Innere dabei mithalten kann, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Der Klappentext hat mir ziemlich gut gefallen, konnte ihm aber nicht entnehmen, welchem Genre vorliegendes Buch angehört. Dieses Gefühl hatte ich jedoch ebenfalls während dem Lesen des gesamten Buches. Es war nämlich kein roter Faden vorhanden, an dem man sich als Leser orientieren konnte, eine Grundhandlung, an der man sich festhalten kann. So hatte ich öfters das Gefühl, dass die Autorin nicht weiß, wo sie hin möchte. 

Diesem Kritikpunkt kann man aber durchaus auch Positives abgewinnen; nämlich, dass in dem Buch versucht wird, möglichst lebensecht zu wirken. Die Handlung fließt einfach dahin, so wie es im echten Leben manchmal ebenfalls passiert. Die Erzählweise war also angenehm frisch und der Schreibstil ließ sich locker und flüssig lesen, ohne jegliche Leseblockaden. 

Jedoch finde ich, dass das Buch sehr vorhersehbar und mit sich naiv verhaltenden Protagonisten ausgestattet ist, was mich an einigen Stellen doch wirklich gestört hat. Die Wendung am Ende des Buches konnte man sich als Leser eins zu eins aus dem Klappentext herleiten und war mir ein wenig zu klischeehaft, da man dieses Grundkonzept schon x-Male zu Gesicht bekommen hat. Auch hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch, obwohl es das gar nicht nötig hat, im Ende in ein 'bestimmtes Muster' gepresst wird, um doch noch mehr Spannung herauszuholen, um eventuell eine größere Zielgruppe anzusprechen, mir aber nicht in die Atmosphäre des Buches gepasst hat. 

Die Figuren sind zusammenfassend in Ordnung; sie verhalten sich an vielen Stellen sehr naiv, sodass man als Leser manchmal die Augen verdrehen möchte, und zu leicht manipulierbar, aber über die etwas mehr als dreihundertfünfzig Seiten zeigten sie viele Charakterzüge, die sie sympathisch machten. 

Gut finde ich, wie die Autorin den Unterschied mehrerer Gesellschaftsklassen erläutert und nahelegt, hier hätte es meiner Meinung nach an ein bisschen Tiefgang gefehlt, um dem Leser eine Art Lehre mit auf den Weg zu geben, was hier gut möglich gewesen wäre. ohne gleich wieder zu sehr mit dem moralischen Zeigefinger vor der Nase herumzuwedeln.

Ebenso gefällt mir das rasche Tempo der Geschichte, die einige Aspekte glaubwürdiger erscheinen lassen wie z.B. die Glaubwürdigkeit einiger Figuren, und die Grundatmosphäre, die es 'Sommernachtsfunkeln' aufzubauen vermag, und die das Buch zu einem raschen, spaßigen Leseerlebnis machen. 

Es ist, um die ganze Rezension etwas abzukürzen, ein Buch, bei dem man Freude hat beim Lesen, das aber wahrscheinlich schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden wird. 

 

Fazit:

'Sommernachtsfunkeln' ist ein rasantes Leseerlebnis mit einer angenehmen Atmosphäre und einem flotten Schreibstil, zeigt aber an vielen Stellen zu große Schwächen, als dass es herausragend wäre. 

Für diejenigen, die sich nach dem Klappentext angesprochen fühlen, sei hiermit eine große Empfehlung ausgesprochen, da man genau das bekommt, was man erwartet!