Rezension

Guter Auftakt einer Trilogie zu einem historischen Thema

Des Teufels Drucker - Rainer M. Wacke

Des Teufels Drucker
von Rainer M. Wacke

Bewertet mit 5 Sternen

 

 

Das Buch „Des Teufels Drucker“ vom Autor Rainer Maria Wacke ist als Taschenbuch im Verlag emons: erschienen. Der Titel wurde in erhabener Schrift gedruckt. Der Untertitel des Buchs lautet „Ein Krimi aus dem Mittelalter“ und bezieht sich einerseits auf die Handlung im 15. Jahrhundert spielt und andererseits auf das Buch „Hexenhammer“ das in dieser Zeit gedruckt und verkauft wurde und als Grundlage für viele Hexenprozesse diente anhand dessen Anleitung Frauen als Hexen verurteilt und ermordet wurden. Das Cover zeigt eine Detailansicht eines wertvollen Buches. Ein kleiner, orangefarbener Aufkleber verweist auf die Serie „Die Erben Gutenbergs“ zu dem das Buch als erstes einer Reihe erscheint. Das Buch umfasst 352 Seiten mit Vorwort, 9 betitelte Kapitel, Nachwort sowie Anführung der historischen Orte und Personen des Romans.

Im ersten Kapitel wird der Leser in das Geschehen um eine Hexenverbrennung hineingezogen. Ein kleines, weinendes Mädchen wird davon abgehalten zu ihrer Mutter zu laufen, die verbrannt wird und Henricus Institoris, der Inquisitor schaut befriedigt zu. Ewald lebt derweil mit Mutter und Stiefvater in einer Kate in der Nähe des Klosters Eberbach im Rheingau. Der Stiefvater ist sehr streng. Die Arbeit im Weinberg ist hart. Ewald‘s Traum ist es, in die Kirche des Klosters zu gelangen. Eines Nachts gelingt ihm über die Klostermauer zu klettern. In der Kirche findet er ein Blatt Pergament mit einer für ihn seltsamen Zeichnung, das er zum Angeben vor seinen Freunden mitnimmt. Beim Zurückbringen wird er erwischt, findet jedoch unter den Mönchen einen Fürsprecher für seine Aufnahme ins Kloster. Dort wird seine Schreibkunst als Gabe gefördert, bis zwei Reisende mit zwei für ihn seltsamen Exemplaren einer Bibel im Kloster Rast machen. Das besondere an diesen Bibeln: sie wurden gedruckt. Sein Verhältnis zu seiner Freundin aus Kindertagen führt zum Rauswurf von Ewald aus dem Kloster. Die Suche nach seiner ebenfalls vertriebenen Freundin führt ihn nach Mainz und vor Ort in die Druckerei des Meisters Schöffer bei dem er eine Ausbildung zum Drucker machen darf.

Während dieser Zeit sinnt der Inquisitor Henricus darüber nach ein grundlegendes Traktat gegen die Hexerei zu schaffen, da ihm zu viele Hexenprozesse mit einem Freispruch enden. Und dieses Traktat müsste dann verbreitet werden – wie gut das der Buchdruck erfunden wurde! Ewald und der Inquisitor finden nicht direkt zueinander, aber schließlich macht Ewald sich sogar zum Handlanger von Henricus. Das Buch erzählt nicht nur eine spannende Handlung, sondern schildert mit profundem Wissen die Druckkunst im 15. Jahrhundert. Der Leser schaut Ewald während seiner Ausbildung sozusagen über die Schulter, lernt mit ihm auch die kaufmännische Seite des Berufs kennen und begleitet ihn schließlich auf seinen Reisen als Buchführer. Der Autor versteht ein Bild des Mittelalters zu beschreiben, dass den Leser in die damalige Welt förmlich hineinzieht. Die Figuren sind klar charakterisiert: Henricus ist unnachgiebig, Alwina treu, die Tuchhändlerin beherrschend und dazwischen agiert Ewald, dessen Glauben im Kloster gereift ist und nur zu gerne dafür kämpfen möchte, den Teufel zu besiegen – wenn da nur nicht die Frauen wären, aber diese sind ihm vielleicht vom Teufel geschickt worden? Finden Sie es heraus und lesen Sie dieses Buch!