Rezension

guter Histo-Krimi

Der Klang der Lüge - Liv Winterberg

Der Klang der Lüge
von Liv Winterberg

Bewertet mit 4 Sternen

Guter Histo-Krimi

Einfühlsam und mit einer großen Liebe zu ihren Darstellern beschreibt die Autorin, wie die junge Alissende vom Leben gebeutelt wird. Schon als Baby von der Mutter im Wald ausgesetzt, stirbt auch ihre Pflegemutter, als sie noch ein Kind ist und sie muss sich alleine durchs Leben schlagen. Nach einigen Wirren kommt sie abgemagert und verschmutzt und nur mit ihren Kleidern am Leib nach Sériol in ein kleines Städtchen in den Bergen, wo die Bewohner ihr Obdach gewähren und sie schnell Aussicht auf eine gute Arbeitsstelle bei einer älteren Frau auf einem schönen Bauernhof hat. Sie fühlt sich schnell heimisch, was auch daran liegt, dass sie in Liebe zum Hirten Simon entbrennt.
Aber über dem kleinen Dorf hängt bereits von Anfang an ein dunkler Schatten. Bischof Durand hat ein besonderes Augenmerk auf die Gegend geworfen, da er dort die Katharer weiß und diese vernichten möchte, da sie dem falschen Glauben anhängen. Ziemlich schnell zieht sich die Schlinge enger um das kleine Dorf und schließlich holt er zum großen Schlag auf und lässt alle Erwachsenen Einwohner verhaften und die Kinder bleiben mit Alissende verzweifelt zurück.

Vor allem den Erstling von Liv Winterberg habe ich sehr gerne gelesen. Also habe ich mich hier besonders auf das Buch gefreut und wurde keineswegs enttäuscht. Das Buch hat trotz aller Dramatik einen leichten Unterton ist durch die zarte Liebesgeschichte unbedingt was fürs Herz. Das Thema der Katharer ist mir schon bekannt gewesen und es handelt sich bei "Der Klang der Lüge" sicherlich nicht um das umfassendste Werk dieses Themas. Aber die Geschichte beruhrt durchaus auf realen Vorgängen wie am Ende auch erläutert wird und hat ein paar interessante Szenen zur Verfolgung dieser Glaubensrichtung. Gestört hat mich etwas, das die "Bösen" mal wieder ziemlich böse waren und die "Guten" kaum dunkle SEiten in ihrem Wesen. Dieses schwarz weiß hätte man von mir aus gerne etwas aufbrechen dürfen. Aber Allissende und Simon sind ein liebenswertes Paar und ich habe mich gut unterhalten.