Rezension

Nette Historie

Der Klang der Lüge - Liv Winterberg

Der Klang der Lüge
von Liv Winterberg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die junge Alissende, Magd einer jüdischen Familie, verfolgt und  erschöpft, gelangt in das kleine und etwas abgeschiedene Dorf Sériol. Dort wird sie herzlich empfangen und kann endlich anfangen, das Leben zu genießen. Doch bald muss sie feststellen, dass der Glaubenskonflikt auch nicht vor ihrer neu gewonnenen Idylle halt macht: die Bewohner sind Katharer, was dem christlichen Bischof wenig gefällt. Und so machen Intrigen und Sorgen nicht vor Alissende und ihrer frischen Liebe zum Schäfer Simon halt.

Der Leser erfährt sehr schnell, wie hart die Zeiten und wie rücksichtslos die Menschen sein konnten. Man erlebt das Leid und die Sorgen aller Beteiligten mit. Dennoch fühle ich mich außen vor und nicht mitten drin. Zwar fühle ich mit, aber ich habe keinen richtigen Zugang zu den Figuren, obwohl die Umstände bildhaft beschrieben sind. Auch ist inhaltlich viel geboten: Spannung, Liebe, Intrigen, Lügen, Historie in malerischer Landschaft. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und klar nachzuvollziehen. Zwar hat mir bei den Figuren ein wenig Tiefe gefehlt, trotzdem gebe ich für das nette Lesevergnügen und die interessante Story 3,5 Sterne.