Rezension

Haben wir dazu gelernt?

Es war einmal ein blauer Planet - François Lelord

Es war einmal ein blauer Planet
von François Lelord

Bewertet mit 4 Sternen

Robin ist überwältigt, als er aus seiner Raumkapsel steigt. Der warme Sand unter seinen Füßen, der sanfte Wind und das Farbenspiel des Meers sind so viel besser als jede noch so perfekte virtuelle Realität. Er ist auf der Erde, diesem fernen blauen Planeten, den er bislang nur aus Filmen und Erzählungen kannte. Doch seine Mission ist keine leichte: Können die Menschen auf ihren Heimatplaneten zurückkehren, obwohl sie einst dafür gesorgt hatten, dass er unbewohnbar wurde? Wie sollen sie leben, damit Glück für alle möglich ist?

Der junge Robin reist zur Erde um herauszufinden, ob die Menschen vom Mars zurückkehren können, wo sich die Bewohner einer technologisch hoch entwickelten, von Frauen und einer künstlichen Intelligenz gelenkten Kolonie danach sehnen, wieder auf der Erde zu leben. Er folgt einer Gruppe von gut ausgerüsteten Soldaten, die jedoch vermisst werden und zu denen kein Kontakt mehr besteht.

Robin trifft auf naturnah lebende Gemeinschaften und lernt verschiedene gesellschaftliche Formen des Zusammenlebens kennen. Und er stellt fest, dass es vielfältige Voraussetzungen für ein glückliches Leben gibt. Die Liebe gibt es auf der Erde und auch in der Kolonie. Robins Liebe zu Yu ist sogar ausschlaggebend für seine Reise zur Erde und auch Yus Liebe zu Robin ist immer wieder Thema im Buch.

Der Autor François Lelord hat Medizin und Psychologie studiert und mehrere erfolgreiche Romane um den Psychiater Hector geschrieben, die sich auch schon um die großen Fragen des Lebens drehen.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Es werden nicht nur philosophische Aspekte von vielen Seiten und anregend erörtert, sondern auch die Beschreibung des Lebens auf dem Mars ist technisch interessant und glaubhaft.

Das Buch hätte gern etwas umfangreicher sein können, besonders das Ende kommt kurz und knapp.
Trotzdem nehme ich Denkanstöße und Anregungen mit und habe mich auch an der schönen Gestaltung des Buchs mit seinem farbigen Schnitt erfreut. Der Schutzumschlag des Covers mit seiner liebevollen Zeichnung erinnert mich an „Der kleine Prinz“.