Rezension

Hätte ruhig etwas tiefer gehen können...

Tote Mädchen schreiben keine Briefe - Gail Giles

Tote Mädchen schreiben keine Briefe
von Gail Giles

Bewertet mit 3 Sternen

Da ich mit einer Meisterin der Manipulation und Hinterlist lebte, fiel es mir schwer, irgendjemandem mein Vertrauen zu schenken. Jazz war Seide und ich war billiger Polyester.
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Ein Jugend"Psycho"krimi, der mich allein schon deswegen nachdenklich zurücklies, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich den Plott auf der letzten Seite verstanden habe...
Ansonsten hat mir die Geschichte von der Grundidee her sehr gut gefallen, wenn ich der Autorin jetzt mal unterstellen darf, dass sie sich zwischen einem netten kleinen Psychokrimi für Jugendliche und einem tiefer angelegten Psychothriller (auch für Jugendliche) entscheiden konnte. Ersteres hat hier gewonnen. Und es ist ja auch nicht so, dass man hier ein 300 Seiten Werk vorliegen hat, welches die Tiefgründigkeit dafür vermissen lässt, sondern das kleine Büchlein ist nur auf 172 Seiten angelegt.
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Es ist eigentlich die Geschichte über die Rivalität zweier Schwester. Die Ältere Jasmine, ein Sonnenschein, von allen geliebt und immer im Mittelpunkt und die Jüngere, Sunny, die Sarkastische, die immer Schuldige. Der Vater, ein Trinker - die Mutter, deppressiv. Nachdem Jazz bei einem Wohnungsbrand ums Leben kommt, versinken die Eltern noch tiefer in Ihre Sucht.
Doch eines Tages steht Jazz höchstlebendig wieder vor der Tür.
....oder etwa doch nicht?
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Fazit: Ein netter Jugendkrimi für zwischendurch, mit einer überzeugenden, gut erdachten Story, die aber auch für mehr getaugt hätte, denn die interessanten psychologischen Hintergründe werden hier nur oberflächlich angerissen.