Rezension

Hannah Kaufman 1 - Stirb langsam ohne John McClane

Die Kinderklinik -

Die Kinderklinik
von Karl Eidem

Bewertet mit 3.5 Sternen

Spannung pur aus Schweden! Auf dem Weg zur Arbeit wird Kommissarin Hannah Kaufman an eine Stockholmer Kinderklinik gerufen: Maskierte haben sich im Krankenhaus verschanzt und drohen, ein Kind pro Stunde zu töten, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Hannah und ihre Kollegen finden sich inmitten einer dramatischen Situation und müssen schnell handeln, denn sie wissen, dass für die unschuldigen Kinder jede Minute zählt...-

Terroristen nehmen eine Kinderklinik in Stockholm in ihre Gewalt. Sie drohen stündlich ein Kind zu töten, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Kommissarin Hannah Kaufman kommt als erstes zum Einsatzort und übernimmt die Einsatzleitung vor Ort, während der Einsatzleiter in der Zentrale versucht alles zu koordinieren und einen Plan auszuarbeiten um die Geiselnahme so schnell und unblutig wie möglich zu beenden.

Das Cover des Buches ist irgendwie zwar passend, aber doch eher unspektakulär und sagt auch nichts über das Genre aus.

Der Schreibstil der Autorin ist gut; Personen und Orte werden bildhaft dargestellt.

Die Handlung beginnt auch sofort nach einem kurzen Prolog und man ist damit sofort im Plot gefangen. So sit auch die Spannung schon von Beginn an auf hohem Niveau, flacht allerdings bis zum Finale immer wieder ab und steigt wellenförmig an und ab. Hier fehlte einfach die Action oder anders gesagt ein Star wie John McClane in der "Stirb-Langsam"-Reihe. Denn so wird immer wieder herumdiskutiert ohne dass wirklich etwas geschieht. Zwar gibt es so Typen wie Hannah oder den Spezialtruppenführer Johan, aber diese lässt man nicht von der Leine. Auch die Zwillingsschwestern werden hier nicht gut genug ins Spiel gebracht.

Insgesamt wird das Buch aus vielen Perspektiven erzählt, verliert dann aber irgendwie das Wesentliche aus den Augen und knüpft einige Fäden nur notdürftig zusammen.

Ein Problem hatte ich auch mit den Personen teilweise, denn wenn 3 Hauptpersonen der Polizei Johan heißen und meist nur der Vorname genannt wird, muss man oft schon zweimal überlegen, wer jetzt gemeint ist.

Zudem störten mich einige Fehler, die ich aber am ehesten der Übersetzerin anschulde (möglicherweise sind es aber auch Fehler der Autorin). Da wird zum Beispiel überlegt, wie man die Seriennummer eines Autos lesen kann, gemeint ist aber sicher das Autokennzeichen. An anderer Stelle steht satt Polizei Terroristen. Dann wird vom hierarchischen Aufbau einer Einsatzleitung gesprochen, es wird geschrieben, dass die Hauptgruppe 3 Personen erfasst (und dies zweimal), genauso oft werden dann aber 4 Personen aufgezählt. Dann wird auch immer wieder von vergangenen Terrorgeiselnahmen berichtet, in denen man Giftgas zur Betäubung einsetzte (was sich ja schon dem Namen nach widerspricht). 

Und als es dann nötig ist, wird dann einfach Hannahs Vater aus dem Hut gezaubert, der zuvor nur kurz einmal erwähnt wurde.

Zu konstruiert war dann manche Szene und dies beeinträchtigte die Spannung des Buches, das insgesamt einen tollen Plot hätte, doch enorm.

Am Ende dann bleiben einige Fragen beantwortet, die vielleicht in einem weiteren Teil um Hannah Kaufman geklärt werden sollen.

Und trotzdem war es zum Schluss echt spannend, dass ich das Buch dann nicht mehr weglegen wollte und bis 2 Uhr gelesen habe, bis das Buch fertig war.

Es gab also Licht aber auch einigen Schatten beim Lesen dieses Thrillers.

Fazit: Fokussierung auf das Wesentliche und die Übersetzung sowie eine starke Hauptfigur hätten den Thriller besser gemacht. 3,5 von 5 Sternen