Rezension

Hans Koppel: Entführt

Entführt - Hans Koppel

Entführt
von Hans Koppel

Als Ylva abends ihr Büro verlässt, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben in Kürze für immer verändern wird. Auf dem Weg zur Bushaltestelle hält ein Wagen neben ihr; ein Ehepaar, das sie von früher kennt, bietet ihr an, sie mitzunehmen. Eigentlich möchte Ylva nicht einsteigen, aber einen triftigen Grund abzulehnen findet sie auch nicht.  Sobald sie im Auto sitzt, wird sie mit einem Elektroschocker traktiert und von den beiden entführt und in einen Keller gesperrt. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt: ein Monitor, der ihr Bilder von einer Fernsehkamera zeigt, die auf ihr Haus gerichtet ist. So kann sie zwar alles verfolgen, was mit ihrem Mann und ihrer Tochter passiert und sie muss sich ja auch in räumlicher Nähe zu ihnen befinden, aber niemand hört sie schreien. Doch damit nicht genug, Ylva wird gefoltert und gedemütigt, wegen irgendetwas Schlimmen, das in der Vergangenheit passiert ist. Hinzu kommt die Tatsache, das es in der Ehe von Ylva kriselte und sie eine Affäre hatte, so dass die Polizei sich zuerst auf den Mann als Täter versteift und nicht in anderen Richtungen sucht. Von den Entführern weiß man zuerst überhaupt nichts, was die Sache noch spannender macht. Sicher ist nur, es ist etwas geschehen, für das die Entführer Ylva mit verantwortlich machen. Doch gerade davon lebt die Geschichte, das auch der Leser zunächst völlig ahnungslos ist. Spannend bis zum überraschenden und zugleich bitteren Ende.